Ärzteschaft

Aufklärungskampagne zu Typ-1-Diabetes erreicht viele Eltern

  • Donnerstag, 14. Juli 2022
/Africa Studio, stock.adobe.com
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Berlin – Eine positive Bilanz der Aufklärungskampagne zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes bei Kindern und Jugendlichen zieht die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG). 6.300 Kinder- und Jugendärzte hätten bislang mehr als zwei Millionen Eltern über die Ursachen und Gefahren von Diabetes Typ 1 aufge­klärt, hieß es heute.

Ziel war und ist, der diabetischen Ketoazidose – einer lebensgefährlichen Stoffwechselentgleisung – bei Kin­dern entgegenzuwirken und so Langzeit­schäden zu verhindern. Denn häufig erfahren die jungen Patienten erst auf diesem Wege von ihrer Diabeteserkrankung.

Initiiert wurde die Aktion vor zwei Jahren von der Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) der DDG und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Im Mittelpunkt der Kampagne stehen vier wichtige Warnzeichen für eine Diabeteserkrankung: ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichts­ab­nahme und andauernde Müdigkeit.

„Stellen Eltern oder auch Erzieher oder Lehrer hier Auffälligkeiten fest, sollte schnellstmöglich eine kinder­diabetologische Praxis aufgesucht werden“, rät der DDG-Präsident Andreas Neu, Kommissarischer Ärztlicher Direktor der Abteilung Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie an der Kinder­klinik Tübingen.

Insbesondere während der Lockdowns in der Pandemie ist es laut der Fachge­sellschaft vermehrt zu Ketoazi­dosen gekommen. Diese äußert sich durch verstärkten Harndrang, Übelkeit oder Erbrechen, beschleunigte Atmung und einen säuerlichen Azetongeruch des Atems.

„In diesem Fall ist eine sofortige notärztliche Betreuung angezeigt, da es sonst zu einem diabetischen Koma und schlimmstenfalls zum Tode kommen kann“, warnt Neu.

Die Kampagne konnte laut DDG die Aufmerksamkeit für Diabetes in Familien steigern. „Viele Eltern waren erstaunt oder sogar erschrocken darüber, dass ein Diabetes mellitus bereits in so jungem Alter auftreten kann“, berichteteThomas Kapellen, Vorsitzender der AGPD. Die meisten seien dankbar für diese Information.

Die Initiatorinnen und Initiatoren rufen weiterhin dazu auf, Eltern über die Ursachen und Gefahren eines Dia­betes im Kindesalter zu informieren. „Nur so können wir den in den letzten Jahren gestiegenen Ketoazidose­zahlen entgegenwirken und schwere Gesundheitsrisiken für Heranwachsende minimieren“, so Neu.

hil

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