Ausbau der Palliativversorgung in Deutschland gefordert

Berlin – Mehr Palliativstationen und Hospize für die Versorgung sterbenskranker Menschen haben die Bundesärztekammer (BÄK), die Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin und der Deutschen Hospiz- und Palliativverband gefordert. Zwar habe es in den vergangenen Jahren in diesem Bereich große Fortschritte gegeben, doch noch immer würden viele der schwerstkranken und sterbenden Menschen von den Angeboten nicht erreicht, so BÄK-Präsident Frank Ulrich Montgomery.
„Die Palliativmedizin kann dazu beitragen, das Vertrauen der Menschen in eine fürsorgliche Medizin am Lebensende zu stärken“, erklärte Montgomery bei dem Treffen der Steuerungsgruppe der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland.
Der Steuerungsgruppe obliegt die grundsätzliche Ausrichtung des 2008 angestoßenen Charta-Prozesses, der die Rechte, Bedürfnisse und Wünsche von Schwerstkranken und Sterbenden thematisiert. Im Nachfolgeprojet „Charta II“, das bis Ende 2013 läuft, steht nun die Umsetzung der in der Charta formulierten Ziele im Mittelpunkt.
„Wir möchten die Planung und Umsetzung konkreter Projekte durch Organisationen und Einrichtungen, die am Runden Tisch beteiligt waren, transparent machen sowie Möglichkeiten für weitere Initiativen ausloten“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Friedemann Nauck.
„Ein weiteres Ziel ist die Initiierung einer nationalen Strategie zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“, ergänzte Birgit Weihrauch, Vorstandsvorsitzende des Deutscher Hospiz- und PalliativVerbands. Dazu würden Gespräche mit der Politik und verschiedenen gesellschaftlichen und gesundheitspolitischen Gruppen geführt.
Die drei Trägerorganisationen haben sich bis Dezember 2013 zum Ziel gesetzt, 5.000 Unterstützer zu finden und rufen alle Interessierten auf, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Die Finanzierung des Projektes Charta II erfolgt über die Robert Bosch Stiftung, das Bundesfamilienministerium und die drei Trägerorganisationen.
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