Ausblick bei Jenoptik verhalten

Jena – Die schwache Nachfrage aus der Halbleiterindustrie macht der börsennotierten Jenoptik AG in diesem Jahr zu schaffen. Derzeit sei noch nicht absehbar, wann sich die Auftragslage für den größten Geschäftsbereich des Thüringer Konzerns grundlegend verbessere, erklärte der Vorstand in Jena.
Jenoptik liefert Anlagen und Ausrüstungen für die Chipproduktion weltweit. Es sei ein Kostensenkungsprogramm gestartet worden, erklärte Vorstandschef Stefan Traeger. Personal- und Materialkosten sollen gesenkt werden. Binnen Jahresfrist hat sich die Beschäftigtenzahl des Konzerns bereits von rund 4.300 auf rund 4.150 Arbeitnehmer bis Ende September verringert.
In den ersten drei Quartalen erwirtschaftete das Optikunternehmen einen Umsatz von 753,2 Millionen Euro – 7,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund für den Rückgang sei auch die noch immer schwierige Lage der Automobilindustrie, für die Jenoptik Automatisierungstechnik liefert.
Die in einigen Bereichen geringe Auslastung sorgte dafür, dass sich der Gewinn nach Steuern nach drei Quartalen um fast 30 Prozent auf 47,0 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verringerte.
Eine positive Tendenz vermeldete der Vorstand beim Auftragseingang, der im dritten Quartal anzog. Seit Jahresbeginn habe Jenoptik Aufträge im Volumen von 777,3 Millionen Euro erhalten und liegt damit etwa auf dem Vorjahresniveau.
Der Ausblick des Vorstands für das gesamte Jahr fiel mit Verweis auf hohe Marktunsicherheiten unter anderem durch US-Zölle verhalten aus.
Der Umsatz soll bestenfalls auf dem Vorjahreswert von rund 1,1 Milliarden Euro liegen – könne aber auch um bis zu fünf Prozent darunter ankommen. Auch beim Ertrag werde etwa das Vorjahresniveau angepeilt. „Der Vorstand ist optimistisch, dass im kommenden Geschäftsjahr sowohl eine Steigerung des Umsatzes als auch eine Verbesserung der Marge erreicht werden können“, erklärte Traeger.
Jenoptik gehört zu den wenigen börsennotierten Technologieunternehmen in Ostdeutschland und ist im MDAX gelistet. Sein Kerngeschäft sind optische Systeme, Laser und Messtechnik für industrielle Anwendungen sowie Laser und Ausrüstungen für die Verkehrsüberwachung.
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