Australien reagiert gelassen auf Italiens Exportblockade für Coronaimpfstoff

Sydney – Die australische Regierung hat gelassen auf die Exportblockade für den Coronaimpfstoff des Herstellers Astrazeneca durch Italien reagiert. Die von Italien blockierte Lieferung von 250.000 Impfstoffdosen sei ohnehin nicht für die Verteilung in den nächsten Wochen eingeplant gewesen, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums in Canberra heute.
Das Land hatte bereits zuvor 300.000 Astrazeneca-Impfdosen erhalten, deren Verteilung heute beginnen sollte. Ab Ende des Monats soll zudem die Produktion von Astrazeneca-Impfstoff in Australien selbst anlaufen.
Italien hatte gestern die Blockade der für Australien bestimmten Lieferung des in Italien hergestellten Astrazeneca-Impfstoffs bekannt gegeben. Begründet wurde dies mit der anhaltenden Impfstoffknappheit in der EU und den Lieferverzögerungen bei für die EU bestimmtem Astrazeneca-Impfstoff.
Die EU hatte Ende Januar vorübergehend die Möglichkeit von Impfstoffexportbeschränkungen eingeführt. Grund war die Ankündigung des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca, in den ersten Monaten deutlich weniger Impfstoff an die EU zu liefern als zunächst zugesagt.
Seit Jahresbeginn waren die Lieferungen, mit denen die EU gerechnet hatte, teilweise nicht erfüllt worden. Das lässt sich größtenteils darauf zurückführen, dass Astrazeneca sich verpflichtet hatte, in dieser Zeit rund hundert Millionen Dosen Impfstoff zu liefern, aber nur 40 Prozent dieser Menge tatsächlich liefern kann. Gleichzeitig wurden von dem Unternehmen aber Großbritannien und andere Drittländer in vollem Umfang beliefert.
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