Autonome Kleinbusse fahren ab 2018 an der Charité

Berlin – In einem Pilotprojekt sollen ab 2018 selbstfahrende und elektrisch angetriebene Kleinbusse testweise an der Charité – Universitätsmedizin Berlin unterwegs sein. Das haben gestern Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Charité und Land Berlin angekündigt. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Zunächst soll es einen „ausgiebigen Techniktest um den Jahreswechsel“ geben. Voraussichtlich im Frühjahr des nächsten Jahres könnten die ersten Fahrgäste die fahrerlosen Minibusse im Alltag testen, hieß es. Auf dem Campus Charité Mitte und dem Campus Virchow-Klinikum werden die vier Busse auf drei definierten Routen mit festen Haltestellen und maximal 20 Kilometern pro Stunde unterwegs sein.
Die zwei Charité-Standorte eignen sich aus Sicht von BVG, Charité und Land Berlin besonders gut, weil sie mit ihren 270.000 beziehungsweise 138.000 Quadratmetern über eine ausreichend große Testfläche verfügen und vom öffentlichen Straßenland abgegrenzt sind. Mit ihren Gehwegen, Kreuzungen und Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern, Radfahrern sowie Pkw, Lkw und Bussen bilden sie den Berliner Verkehrsalltag nahezu vollständig im Kleinen ab. Darüber hinaus gilt auf dem Klinikgelände die Vorfahrt für alle Kranken- und Rettungswagen, die mit Blaulicht unterwegs sind.
„Wir erhoffen uns durch das Projekt, das bereits bestehende Transportangebot für unsere Patienten, Besucher, Mitarbeiter und Studierenden in Zukunft erweitern zu können“, betonte heute Karl Max Einhäupl, Vorstandsvorsitzender der Charité. Zudem passe das Konzept eines emissionsarmen Transportmittels zum Gesundheitscampus.
Michael Müller, Regierender Bürgermeister von Berlin und Aufsichtsratsvorsitzender der Charité, sprach von einem zukunftsweisenden Beitrag, um die selbst gesetzten umwelt- und klimaschutzpolitischen Ziele zu erreichen. „Berlin soll bis 2050 zu einer klimaneutralen Stadt entwickelt werden“, sagte Müller.
Das Land Berlin will gemeinsam mit der Charité und ihrem Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften die Akzeptanz und weitere praktische Aspekte der Nutzung autonom fahrender Busse untersuchen. Die BVG verspricht sich von dem Testlauf wichtige Erkenntnisse über Potenziale der Technik, etwa als mögliche Ergänzung zum Hochleistungs-ÖPNV oder auf schwach ausgelasteten Strecken.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: