AvP-Insolvenz löst Forderungen von 600 Millionen Euro aus

Düsseldorf – Rund 4.000 Gläubiger haben im Zusammenhang mit der Insolvenz des Abrechnungsdienstleisters für Apotheken AvP Forderungen von 600 Millionen Euro angemeldet. Das berichtet heute das Handelsblatt.
Damit könnte die AvP-Insolvenz einen größeren Schaden in der Apothekenbranche hinterlassen als bislang befürchtet. Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt mittlerweile unter anderem gegen zwei langjährige hochrangige ehemalige AvP-Manager.
Die AvP hatte am 15. September Insolvenz angemeldet, nachdem die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) einen Sonderbeauftragten bei dem Düsseldorfer Unternehmen eingesetzt hatte.
Dieser Schritt war nicht zuletzt deshalb nötig geworden, weil das Unternehmen trotz drohender Insolvenz und gegen die Anweisung der BaFin einen dreistelligen Millionenbetrag an bestimmte Kunden überwiesen hatte.
Das Unternehmen AvP stand als Dienstleister zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs zwischen den Apotheken und den Krankenkassen.
Nach Recherchen des Handelsblattes unterliefen dem Unternehmen seit zehn Jahren schwere Fehler bei der Buchhaltung. Hinzu seien dubiose Privatgeschäfte zweier Manager gekommen, bei denen Firmengelder veruntreut worden sein sollen.
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