B. Braun weiter stabil auf Wachstumskurs
Morschen/Melsungen – Mehr Umsatz, mehr Gewinn und mehr Beschäftigte: Der Medizintechnikkonzern B. Braun aus dem nordhessischen Melsungen hat seinen Wachstumskurs auch 2016 fortgesetzt. Im laufenden Geschäftsjahr traut sich der Familienkonzern ein weiteres Umsatzplus zwischen fünf und sieben Prozent zu, wie Vorstandschef Heinz-Walter Große bei der Bilanzpräsentation heute in Morschen erklärte. Auch der Gewinn soll weiter wachsen.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte das Unternehmen den Überschuss um 24 Prozent auf 396 Millionen Euro (Vorjahr: 320 Millionen Euro) gesteigert. Der Umsatz wuchs um 5,6 Prozent auf 6,47 Milliarden Euro (Vorjahr: 6,13 Milliarden Euro). „Wir haben unsere selbstgesteckten Ziele übertroffen“, sagt Große. Die positive Entwicklung schlägt sich auch in der Mitarbeiterzahl nieder. Das Melsunger Unternehmen beschäftigte zur Jahreswende mehr als 58.000 Mitarbeiter, 4,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Allein in Deutschland arbeiten knapp 15.000 Mitarbeiter für die Nordhessen.
Ersatz für den Ende Februar überraschend aus dem Vorstand ausgeschiedenen Otto Philipp Braun präsentierte Große nicht. Die sieben verbliebenen Vorstandsmitglieder hätten die Aufgaben des 39-Jährigen untereinander aufgeteilt. Zu den Gründen für das überraschende Ausscheiden des Sohnes von Firmen-Patriarch Ludwig Georg Braun wollte Große nach wie vor keine Angaben machen. Das von Otto Philipp Braun verantwortete Südamerika-Geschäft wies vor allem wegen negativer Währungseffekte eine schwache Umsatzentwicklung von 2,3 Prozent aus.
Der 64-jährige Große selbst, dessen Vertrag Ende 2018 ausläuft, denkt nach seinen Worten nicht an den Ruhestand. Er wolle seinen Job so lange wie möglich machen, erklärte er. Vorentscheidungen für seine Nachfolge gebe es nicht.
Zu den guten Unternehmenszahlen haben alle Sparten beigetragen. Die größte Sparte Krankenhausbedarf steigerte den Umsatz um 4,7 Prozent auf 2,99 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,86 Milliarden Euro). Die Nachfrage nach automatischen Infusionspumpen und Infusionsgeräten sei sehr stark gewesen. Besonders dynamisch zeigte sich die Nieren-Sparte „B. Braun Avitum“. Sie wuchs um 11,6 Prozent und steigerte den Umsatz auf 945 Millionen Euro (Vorjahr: 846 Millionen). Als Betreiber von mehr als 350 Dialysezentren weltweit versorgt das Unternehmen über 27.000 Dialysepatienten in mehr als 30 Ländern.
B. Braun stellt in 64 Ländern unter anderem Kanülen, Nährlösungen, chirurgische Instrumente und Pflaster her. Den Grundstein für das Unternehmen legte Julius Wilhelm Braun 1839 mit dem Kauf der Rosen-Apotheke in dem kleinen, nordhessischen Städtchen Melsungen.
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