Baden-Württemberg unterstützt Aufbau eines bundesweiten Beinprothesenregisters

Stuttgart – Jährlich erfolgen in Deutschland rund 55.000 Amputationen an den unteren Extremitäten. Ein Großteil der betroffenen Patientinnen und Patienten benötigt eine dauerhafte orthopädietechnische Versorgung. Das Universitätsklinikum Heidelberg wird jetzt zusammen mit dem Fraunhofer Institut IPA ein „Medizinisches Register für die Behandlung und Versorgung von Menschen mit Beinamputation“ (AMP-Register) aufbauen.
Das Land Baden-Württemberg fördert das Projekt mit rund 900.000 Euro. „Nicht erst die Coronapandemie hat uns gezeigt, dass wir bei der Gesundheitsversorgung noch mehr auf Daten und Vernetzung setzen müssen“, sagte Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne).
Das neue Register baut auf dem Projekt „AMP-Kompass“ auf. Dies ist ein digital vernetztes Dokumentationswerkzeug, das allen am Versorgungsprozess von beinamputierten Menschen beteiligten Berufsgruppen ermöglicht, die Vorgeschichte der Betroffenen sowie medizinische und orthopädietechnische Daten einzupflegen. Dafür werden sogenannte smarte Prothesen genutzt, die über mobile Sensoren Belastungsdaten an Orthopädietechniker übermitteln.
„Durch die Erhebung statistisch hochwertiger Längsschnittdaten, die über einen längeren Zeitraum erfasst werden, können erfolgreiche und weniger erfolgreiche Behandlungsmethoden ermittelt werden, sodass künftige Patientinnen und Patienten von den Erfahrungen profitieren“, hieß es aus dem baden-württembergischen Gesundheitsministerium.
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