Baden-Württemberg zieht positives Fazit zur Bereitschaftsdienstreform

Stuttgart – Die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KVBAWÜ) hat ein positives Fazit ihrer Bereitschaftsdienstreform gezogen.
„Seit dem 31. März 2025 bis heute haben wir neun Bereitschaftspraxen geschlossen. Damit können wir bereits ein erstes Zwischenfazit ziehen“, sagte die stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KV, Doris Reinhardt. „Kurz gesagt: Es ist alles im grünen Bereich. Nennenswerte Probleme konnten wir bislang nicht feststellen.“
Die KV hat die Schließung der Praxen nach eigenen Angaben eng begleitet und dazu auch Rückmeldungen der Notaufnahmen, der Praxen, des Rettungsdienstes und der 116117 in Bezug auf die Zahl der Patienten und Hausbesuche eingeholt.
„Das Ergebnis ist erfreulich. Insgesamt werden uns keine signifikanten Zunahmen der Patientenzahlen in den Notaufnahmen gemeldet“, so Reinhardt. Dazu haben der KV zufolge auch erweiterte Behandlungskapazitäten in den verbleibenden Bereitschaftspraxen beigetragen.
Laut der KV berichten auch die Rettungsleitstellen in den betroffenen Regionen nicht von einer Zunahme der Anrufe bei der 112 oder von Rettungsdiensteinsätzen. Das gleiche gelte für Anrufe unter der 116117 und für Hausbesuche.
„Unsere Bereitschaftspraxen melden, dass die zusätzlichen Patienten gut aufgenommen und ohne größere Wartezeiten behandelt werden können. Daher überrascht es auch nicht, dass bei uns keine Patientenbeschwerden eingegangen sind“, so Reinhardt.
Die stellvertretende KV-Vorstandsvorsitzende wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass immer mehr Betreuungen nach einem Anruf an die 116117 telemedizinisch stattfänden – im Augenblick rund fünf Prozent. „Die Zahlen steigen hier kontinuierlich an“, so Reinhardt.
Die Schließung der Bereitschaftspraxen ist Teil einer umfassenden Reform des ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Baden-Württemberg. In diesem Rahmen sind die Strukturen gebündelt worden. Bis zum Jahresende will die KV weitere neun Bereitschaftspraxen schließen.
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