BÄK-Podcast: Warum werden Frauen älter als Männer?

Berlin – Männer leben im Durchschnitt fünf Jahre weniger als Frauen. Aber sind sie selbst mit daran schuld? Diese und andere Fragen beantwortet der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, im neuesten Podcast „Sprechende Medizin“.
Aktuelle Zahlen zeigen, dass 46 Prozent der Männer und 44 Prozent der Frauen über eine exzellente Gesundheitskompetenz verfügen. „Aber was ist aber mit der anderen Hälfte“, fragt Reinhardt. Nach seinen Erfahrungen aus 30 Jahren Hausarzttätigkeit haben gerade ältere Männer ein deutlich geringeres Interesse am eigenen Körper als Frauen.
Stichwort: Achtsamkeit. „Männer sind eher vom Typ Verdränger nach dem Motto: Was von allein kommt, geht auch von allein“, sagt Reinhardt. Das sei ein Grund, warum Frauen im Durchschnitt älter werden.
Trotzdem gebe es keine Regel, wie oft Männer zum Arzt gehen sollten. Reinhardt rät Männern vielmehr, die Selbstbeobachtung zu intensivieren. Immer, wenn am Körper unbekannte Veränderungen aufträten, sollte der Gang zum Hausarzt erfolgen. „Das setzt voraus, dass sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihrem Arzt haben“, so Reinhardt.
Auch bei der Krebsvorsorgeuntersuchungen bekleckern sich Männer nicht mit Ruhm: Im Durchschnitt nutzen nur 40 Prozent derartige Angebote. Reinhardt sieht Ursachen dafür auch in einer zu diffusen Informationspolitik.
Wichtig sei es deshalb, strukturierter vorzugehen und Kerninhalte auch für Laien verständlich aufzubereiten und zu kommunizieren. Dabei dürften Informationen in anderen Sprachen nicht außer Acht gelassen werden, so Reinhardt.
Diskutieren Sie mit
Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.
Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.
Diskutieren Sie mit: