BÄK-Präsident betont Bedeutung der Substitutionstherapie

Berlin – Der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, hat die Bedeutung der Opioid-Substitutionstherapie betont und für ärztlichen Nachwuchs geworben. Die Therapie sei „ärztlich befriedigend“ und auch wirtschaftlich vernünftig aufgestellt, sagte Reinhardt in einem Podcast der Reihe „Sprechende Medizin“ der BÄK.
Von den rund 160.000 Opioidabhängigen in Deutschland seien rund die Hälfte in einer Substitutionstherapie. Allerdings seien Ärztinnen und Ärzte knapp, die diese Versorgung anböten. Das Durchschnittsalter der substituierenden Ärzte läge bei rund 60 Jahren, so dass davon auszugehen sei, dass viele von ihnen in den nächsten Jahren aus der Versorgung ausschieden.
Der BÄK-Präsident plädierte in diesem Zusammenhang dafür, bereits die Medizinstudierenden auf die Möglichkeiten dieser Versorgungsform hinzuweisen und darauf vorzubereiten.
Weitere Themen des Podcasts sind die Erhöhung und die Erweiterung der Tabaksteuer. Reinhardt begrüßte, dass die Steuer auch für sogenannte Liquids gelten soll – andernfalls werde suggeriert, dass diese harmlos seien, was nicht stimme.
Die Diskussion um eine Entkriminalisierung von Cannabis als Rauschmittel ist laut Reinhardt legitim. Der BÄK-Präsident weist aber daraufhin, dass Cannabisprodukte heute einen deutlich höheren Gehalt an Tetrahydrocannabinol aufwiesen als noch vor rund 20 Jahren. Außerdem sei mittlerweile bekannt, dass die Wirkung auf die Hirnentwicklung von jungen Menschen fatal sein könne.
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