Ärzteschaft

BÄK-Präsident plädiert für Hotline für Menschen mit Suizidgedanken

  • Donnerstag, 29. Dezember 2022
/peopleimages.com, stock.adobe.com
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Berlin – Eine nationale Hotline für Menschen mit Suizidgedanken fordert Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK). Nötig seien sehr niederschwellige Angebote, um Menschen in Not rasch helfen zu können, sagte Reinhardt heute dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Eine solche Anlaufstelle müsste bundesweit unter einer einheitlichen Nummer oder einem Link rund um die Uhr erreichbar sein. Dieses Angebot einzurichten, sollte Bestandteil eines nationalen Präventionsprogramms werden.

Reinhardt äußerte sich im Zusammenhang mit der anstehenden gesetzlichen Neuregelung der Suizidbeihilfe. Es sei davon auszu­gehen, dass die übergroße Mehrheit der Suizidwünsche auf psychische Krankheiten, Lebenskrisen oder soziale Isolation im Alter zurückgehe. Diesen Menschen müsse und könne durch Beratung und Behandlung geholfen werden: „Nur ein verschwindend kleiner Anteil der Betroffenen befindet sich in einer Situation, in der ein Suizidwunsch nachvollziehbar erscheint“.

Das Bundesverfassungsgericht hatte im Februar 2020 das Verbot der geschäftsmäßigen Suizidbeihilfe gekippt. Die Richter formu­lierten zugleich ein Grundrecht auf selbstbestimmtes Sterben, und zwar unabhängig von Alter oder Krankheit.

Zugleich legten sie dem Gesetzgeber nahe, Missbrauch durch Schutzkonzepte zu verhindern. Drei Gesetzentwürfe liegen vor; im November hatte der Bundestag dazu Sachverständige befragt.

kna

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