BÄK-Präsident Reinhardt fordert Alkoholwerbeverbot

Berlin – In Deutschland sollte es ein Werbeverbot für alkoholhaltige Getränke geben. Dafür hat sich Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), heute ausgesprochen.
Der Alkoholkonsum fordere allein in Deutschland Jahr für Jahr rund 74.000 Todesopfer, sagte Reinhardt anlässlich der diesjährigen „Aktionswoche Alkohol“. Die politischen Entscheidungsträger dürften diese traurige Tatsache nicht länger ignorieren und müssten wirksame Maßnahmen ergreifen, um den Alkoholkonsum zu senken.
Im Durchschnitt trinkt jeder erwachsene Deutsche 10,2 Liter Reinalkohol jährlich. Das liegt deutlich über dem weltweiten Durchschnittswert von 5,8 Litern reinem Alkohol pro Kopf und Jahr. Obwohl der Alkoholkonsum in den vergangenen Jahren leicht zurückgegangen ist, gilt Deutschland im internationalen Vergleich nach wie vor als Hochkonsumland.
„Alkohol ist in unserer Gesellschaft allgegenwärtig, aber seine Schattenseiten werden leicht vergessen oder verdrängt. Alkoholkonsum ist immer riskant“, warnte der BÄK-Präsident. Wer bei sich selbst einen problematischen Umgang mit Alkohol vermute, solle sich umgehend an einen Arzt oder eine Ärztin seines Vertrauens wenden. „In vielen Fällen kann mit ärztlicher Hilfe bereits ein deutlicher Rückgang des Konsums erreicht werden“, so Reinhardt.
Die Aktionswoche Alkohol findet in Deutschland alle zwei Jahre statt. In diesem Jahr organisieren die Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen und das Blaue Kreuz Deutschland die Aktionswoche, die dieses Mal unter dem Motto „Alkohol? Weniger ist besser“ den Schwerpunkt auf die Suchtselbsthilfe legt.
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