BAH warnt vor Gefährdung für Arzneimittelversorgung

Berlin – Vor Gefahren für die Arzneimittelversorgung warnte heute der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH). Auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) habe bereits auf „extreme Preissteigerungen bei Energie und Rohstoffen“ hingewiesen, so der Verband. Diese hätten Folgen für die Arzneimittelhersteller.
Denn Arzneimittelhersteller könnten nach bestehender Gesetzeslage (etwa aufgrund von Festbeträgen, Rabattverträgen und vor allem dem Preismoratorium) im Regelfall keine Preisanpassungen für Arzneimittel, die von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet werden, vornehmen, betonte Hubertus Cranz, Hauptgeschäftsführer des BAH.
Dadurch gerate die Arzneimittelproduktion betriebswirtschaftlich erheblich unter Druck. Der Gesetzgeber müsse von weiteren Belastungen absehen und den seit fast 13 Jahren gültigen Preisstopp für Arzneimittel endlich abschaffen. „Außerdem könnte ein Inflationsausgleich bei Festbeträgen zur Sicherung beitragen“, sagte Cranz.
Zudem bestünden bei vielen Herstellern Sorgen bezüglich eines möglichen Import-Stopps von russischem Erdgas, das ein unverzichtbarer Energieträger für die Arzneimittelproduktion sei. „Gas wird zusätzlich zur Energieversorgung auch zur Herstellung einer Vielzahl von Materialien und Stoffen benötigt. Sollte es zu einer sogenannten Gasmangellage kommen, muss gewährleistet sein, dass die Hersteller von Arzneimitteln und Medizinprodukten weiterhin beliefert werden“, forderte der BAH-Geschäftsführer.
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