Ersatzkassen ergreifen Maßnahmen bei Tamoxifen

Berlin – Der Lieferengpass bei tamoxifenhaltigen Arzneimitteln soll laut dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) noch bis Anfang Mai bestehen. Die Ersatzkassen in Deutschland haben daher jetzt Maßnahmen beschlossen, um die Versorgung der Patientinnen und die Erstattung der Kosten zu gewährleisten.
Ärzte sollten danach auf dem Formular „Muster 16“ kleine Packungsgrößen verordnen. „Gegebenenfalls können dazu in der Apotheke Auseinzelungen aus Großpackungen vorgenommen werden“, informieren die Ersatzkassen.
Sie weisen daraufhin, dass die Dosierung von 20 Milligramm pro Tag auch durch Verwendung von Zehn-Milligramm-Tabletten zu erreichen sei. Die Klasse erklären sich in diesem Zusammenhang bereit, für den Zeitraum des festgestellten Versorgungsmangels die anfallenden Mehrkosten zu übernehmen, soweit keine andersartige Versorgungsalternative besteht.
„Die Ersatzkassen werden die besondere Situation bei Tamoxifen-haltigen Arzneimitteln für den Zeitraum des durch das BMG festgestellten Versorgungsmangels bei der Wirtschaftlichkeitsprüfung adäquat berücksichtigen“, heißt es in einem Infoblatt der Kassen für Arztpraxen. Sie empfehlen den Praxen, sich bei der Versorgung der Patientinnen eng mit der liefernden Apotheke abzustimmen.
Bereits im Januar 2022 hatte das BfArM Meldungen über Lieferengpässe tamoxifenhaltigen Arzneimittel erhalten. Es hatte in der Folge Ärzten unter anderem empfohlen, kleinere Packungen oder tamoxifenhaltige Präparate mit geringerer Stärke (zehn Milligramm statt 20 Milligramm) zu verordnen.
Der Lieferengpass betrifft offenbar mindestens 100.000 Patientinnen. Das berichtete das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) Mitte März nach einer Auswertung von Verordnungsdaten.
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