Bayerische Krankenhausgesellschaft gegen Fehlanreize im Vergütungssystem
München – Ungerechtigkeiten und Fehlanreize bei der Krankenhausfinanzierung hat die Bayerische Krankenhausgesellschaft (BKG) kritisiert. Die derzeitige Regelung, nach der für alle Kliniken der Preis für Behandlungen sinkt, wenn landesweit die Anzahl der Leistungen steigt, sei nicht länger hinnehmbar. Mit dieser Art der Kollektivhaftung würden allen Krankenhäusern finanzielle Kürzungen auferlegt, auch jenen, deren Menge konstant oder gar rückläufig sei.
Die BKG begrüßte die Pläne, mit denen die CSU-Landesgruppe im Bundestag die finanzielle Lage der Kliniken und die Versorgung der Patienten verbessern will. „Die extrem schwierige Lage der Krankenhäuser und die Dringlichkeit, dass noch in dieser Legislaturperiode Handlungsbedarf besteht, wird gesehen. Dies ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“ sagte BKG-Geschäftsführer Siegfried Hasenbein.
Bei ihrer Klausurtagung in Wildbad Kreuth wollte die CSU-Landesgruppe im Bundestag ein Fünf-Punkte-Programm beschließen, das dieses und kommendes Jahr eine Milliarde Euro zusätzlich in die Kassen von Kliniken in dünn besiedelten Gebieten spülen soll. Laut der BKG würde den Krankenhäusern aber am meisten geholfen, wenn die Ungerechtigkeiten bei der Finanzierung wegfielen. Hasenbein bedauert, dass das Papier der CSU-Landesgruppe diese Kollektivhaftung nur mildern wolle.
Weitere Vorschläge der CSU-Abgeordneten begrüßt die BKG aber ausdrücklich. So soll die Weiterbildung von Krankenhauspersonal zu Hygienefachkräften sowie die Anstellung zusätzlicher Fachkräfte mit einem Förderprogramm bezuschusst werden. „Die Kliniken wollen die hohen personellen Anforderungen der Hygieneverordnung erfüllen.
Die daraus entstehenden Kosten müssen aber finanziert werden“ fordert der BKG-Geschäftsführer. Er warnte, im Jahr 2013 würden mehr als 40 Prozent der Kliniken ihre Personal- und Sachkosten nicht decken. „Angesichts dieser Situation können die Krankenhäuser nicht bis ins Jahr 2014 vertröstet werden“, betonte er.
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