Bayerische KVen kritisieren Übermacht des Gesundheitsfonds
München – Mehr regionale Spielräume in der ambulanten Versorgung haben die Kassenärztliche und die Kassenzahnärztliche Vereinigung Bayerns (KVB und KZVB) gefordert. Das kommende Versorgungsstrukturgesetz sehe solche Spielräume zwar vor, allerdings fehlten bislang Finanzierungsvorschläge.
Der Gesundheitsfonds in seiner derzeitigen Form sei nicht dazu geeignet, die Finanzierung besonderer regionaler Versorgungsstrukturen zu garantieren. Die Vorstände von KVB und KZVB schlagen daher vor, nur einen Teil der Versichertenbeiträge in einem zentralen Fonds zu verwalten.
Mit diesem Geld würden wirtschaftlich stärkere Regionen Deutschlands einen solidarischen Beitrag zur Finanzierung der Versorgung in wirtschaftlich schwächeren Regionen leisten. Ein anderer Teil der Versichertenbeiträge sollte allerdings in den Ländern verbleiben, um die dort gewachsenen Versorgungsstrukturen zu erhalten und auszubauen.
„Mit einer solchen Finanzierungsbasis hätten wir noch bessere Möglichkeiten, mit den Krankenkassen regionale Verträge zu vereinbaren und die bayerische Versorgungslandschaft aktiv zu gestalten“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KV Bayerns, Wolfgang Krombholz.
„Bayern zählt zu den Verlierern des Fonds“, sagte der Vorstandsvorsitzende der KZVB, Janusz Rat. Die Leidtragenden seien die Patienten, für deren Versorgung weniger Geld zur Verfügung stehe, obwohl sie mehr in den Fonds einzahlten als der Bundesdurchschnitt.
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