Bayerische Landesärztekammer fordert flächendeckende Infrastruktur für zertifizierte Videokonferenzen

München – Die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) fordert, die technische Infrastruktur für zertifizierte Videokonferenzen zwischen Ärzten und ihren Patienten flächendeckend auszubauen.
Ärzte sollten bei diesem Transformationsprozess finanziell besser unterstützt werden, um durch die Digitalisierung notwendige zusätzliche Aufwendungen, die nicht nur technischer, sondern insbesondere auch organisatorischer Natur seien, zu kompensieren.
Videosprechstunden in der Coronapandemie seien für viele Patienten, die Risikogruppen angehörten, eine sinnvolle Option, sagte der BLÄK-Präsident Gerald Quitterer im Bayerischen Ärzteblatts. Er betonte zugleich, Videosprechstunden könnten den persönlichen Austausch mit dem Arzt und Präsenzuntersuchungen nicht ersetzen.
Kritisch sieht der Kammerpräsident aber, dass in diesem Zusammenhang einige telemedizinische Anbieter expandierten, die ausschließlich im virtuellen Raum agierten. Im Gegensatz zu niedergelassenen Ärzten trügen diese Unternehmen nicht das unternehmerische Risiko einer Praxisgründung und die damit einhergehenden Personal-, Raum-, und Gerätekosten.
„Dieses Geschäftsmodell funktioniert nur vor dem Hintergrund, dass solche Plattformen bei komplexeren Krankheitsfällen oder Komplikationen letzten Endes auf den niedergelassenen Arzt oder das Krankenhaus als Rückfallebene zurückgreifen können“, so der Ärztekammerpräsident.
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