Bayern will Initiative für Klimaschutzfonds in Krankenhäusern in den Bundesrat einbringen

München – Das bayerische Ministerrat hat beschlossen, eine Bundesratsinitiative zum Thema „Klimafreundliches Krankenhaus“ in den Bundesrat einzubringen.
Darin soll die Bundesregierung aufgefordert werden, ein auf drei Jahre befristetes Förderprogramm mit einem Volumen von 500 Millionen Euro pro Jahr aufzulegen. Mit diesem Geld sollen Maßnahmen zum Klimaschutz in Krankenhäusern gefördert werden.
„Krankenhäuser zählen zu den energieintensiven Einrichtungen“, kommentierte der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). „Sie können durch entsprechende Investitionen einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.“ Allein die bayerischen Kliniken könnten auf diese Weise pro Jahr rund eine Million Tonnen CO2 einsparen.
Einer Berechnung des englischen Ingenieurbüros Arup zufolge, war das deutsche Gesundheitswesen im Jahr 2019 für 5,2 Prozent der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Gesamtemissionen lagen 2019 bei 805 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Demnach lagen die Emissionen des deutschen Gesundheitswesens 2019 bei 41,86 Millionen Tonnen.
„Diese Investitionen lohnen sich nicht nur für unser Klima“, erklärte Holetschek. „Denn auch finanziell sind die Krankenhäuser unter starkem Druck. Die enorm gestiegenen Energiepreise erhöhen die Betriebskosten der Krankenhäuser deutlich. Diese zusätzlichen Ausgaben können durch Erlöse zunehmend schwerer refinanziert werden. Maßnahmen zur Energieeinsparung erhöhen damit auch die Ausfallsicherheit – und stärken so unser Gesundheitssystem.“
Auch in dem vergangene Woche veröffentlichen Koalitionsvertrag der neuen schwarz-grünen Regierung von Nordrhein-Westfalen (NRW) ist von einem Klimaschutzfonds für Krankenhäuser die Rede. Dieser solle aus Mitteln des Landes und des Bundes gespeist werden. Dazu würden unmittelbare Verhandlungen mit dem Bund aufgenommen, heißt es in dem Vertrag.
Im März dieses Jahres hat das hcb – Institute for Healthcare Business ein Gutachten im Auftrag der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen vorgelegt, in dem dargestellt wurde, wie hoch der Investitionsbedarf ist, um Klimaneutralität für die 315 Plankrankenhäuser von NRW zu erreichen. Demnach liegt der Investitionsbedarf bei 7,1 Milliarden Euro, gestreckt auf sieben Jahre.
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