Bayern: Zahl der Keuchhustenfälle deutlich gestiegen
München – In Bayern sind in diesem Jahr bereits 2.151 Menschen an Keuchhusten erkrankt. Das hat Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) bekanntgegeben. Im vergangenen Jahr gab es bis zum Jahresende 1.677 Fälle der meldepflichtigen Erkrankung. Das ist bereits jetzt ein Plus von 28,3 Prozent. Angesichts der Zahlen mahnte die Ministerin, die Krankheit nicht auf die leichte Schulter zu nehmen und forderte die Menschen auf, sich impfen zu lassen.
Keuchhusten sei nicht mit dem normalen Husten zu vergleichen, betonte Huml, die selbst Medizinerin ist. Die häufigste Komplikation sei eine Lungenentzündung. „Nur eine Impfung bietet wirksamen Schutz – für sich und für andere Menschen“, unterstrich sie. Die Ministerin betonte, gerade für Säuglinge sei es wichtig, dass sie nicht durch ihr Umfeld angesteckt würden. Dese seien am meisten von schweren Krankheitsverläufen betroffen.
Die Keuchhusten-Impfung wird von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen. Die Grundimmunisierung der Säuglinge und Kleinkinder sollte zum frühestmöglichen Zeitpunkt, das heißt unmittelbar nach Vollendung des zweiten Lebensmonats, begonnen und fortgeführt werden. Auffrischungsimpfungen erfolgen zuerst mit fünf bis sechs Jahren, eine weitere Dosis erfolgt zwischen neun und 17 Jahren.
Die Ministerin mahnte Erwachsene, den eigenen Impfschutz zu überprüfen und fällige Impfungen nachzuholen. Sofern in den vergangenen zehn Jahren keine Impfung stattgefunden habe, sollten zudem Frauen im gebärfähigen Alter eine Dosis Keuchhusten-Impfstoff erhalten.
Dies gelte auch für Personal im Gesundheitsdienst sowie in Gemeinschaftseinrichtungen. Zudem sollten Eltern, Geschwister und Betreuer von Säuglingen spätestens vier Wochen vor Geburt des Kindes eine Dosis Keuchhusten-Impfstoff erhalten (Kokon-Strategie).
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