Politik

Bayerns Ministerium verteidigt Nutzen von Luftfiltern in Schulen

  • Donnerstag, 8. Juli 2021
/picture alliance, dpa-tmn
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München – In der Debatte um die Anschaffung von Luftfiltern an Schulen hat das bayerische Gesund­heitsministerium deren Nutzen für den Coronainfektionsschutz gegen Kritik und Zweifel verteidigt.

„Luftfilter sind ein wesentlicher Baustein, um die Schulen fit zu machen für das kommende Schuljahr. Sie sind dabei eine sinnvolle Ergänzung zum regelmäßigen Lüften, um die Aerosollast und damit das Infek­tionsrisiko im Klassenraum zu senken“, sagte ein Sprecher des Ministeriums in München. Die Kritik an den Filteranlagen sei nicht berechtigt.

Zuvor hatte Bayerns Gemeindetagspräsident Uwe Brandl (CSU) in einem Radiointerview nicht nur die Anschaffungs- und Unterhaltungskosten für die Städte und Gemeinden kritisiert. Zudem hatte er Zweifel am Sinn der Filter geäußert: „Und das, was uns am meisten stört, ist die Tatsache, dass wir bis heute kei­nen gesicherten Beweis darüber haben, ob diese Raumluftfilter tatsächlich einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der Virenlast leisten.“

Das Ministerium sieht es anders: „Unser Ziel ist es, angesichts der ansteckenden Delta-Variante Vorkeh­rungen zu treffen, um eine vierte Welle möglichst flach zu halten.“ Da es für Kinder und Jugendliche noch keine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommis­sion gebe und in Schulen nicht flächen­deckend geimpft werden könne, müsse der Schutz verstärkt wer­den. „Dazu sind Luftfilter ein sinnvolles, hilfreiches und ergänzendes Element. Ziel ist es, Präsenzunterricht zu ermöglichen und die Kinder so gut es geht zu schützen.“

Rund 190 Millionen Euro stellt die Staatsregierung den Kommunen für die Ausstattung von rund 60.000 Klassenzimmern und 50.000 Räumen in Kindergärten mit mobilen Filteranlagen zur Verfügung. Damit können sich die für die Schulausstattung verantwortlichen Kommunen bis zu 50 Prozent der Anschaf­fungskosten kofinanzieren lassen.

dpa

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