Leopoldina: Schulen langfristig offen halten

Halle – Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt, Deutschlands Schulen und Kindergärten in der Pandemie offen zu halten und so Präsenzunterricht für alle Schüler zu ermöglichen. Dies sei die effektivste Art des Lernens, hieß es in einer heute veröffentlichten Stellungnahme.
Die Öffnungen sollten aber von „geeigneten Schutzmaßnahmen“ begleitet werden. Darüber hinaus sprachen sich die Wissenschaftler dafür aus, den digitalen Ausbau an den Bildungseinrichtungen zu beschleunigen.
Es gebe die klare Perspektive, dass der Schulbetrieb im neuen Schuljahr mit allen Aspekten wieder aufgenommen werden könne, hieß es zuletzt von der Kultusministerkonferenz der Länder (KMK). Der Präsenzunterricht sei durch andere Varianten des Lernens nicht zu ersetzen.
Die Minister hatten bei ihrer Videokonferenz bereits vergangene Woche vereinbart, dass alle Schulen nach den Sommerferien „dauerhaft im Regelbetrieb (...) mit allen Schulfächern und Unterrichtsstunden“ besucht werden sollen. Regelbetrieb bedeute, dass Unterricht in der Schule ohne weitere Einschränkungen erteilt und das schulische Leben wieder ermöglicht werde, heißt es in einem Beschluss.
Die Forscher der Leopoldina legten während der Pandemie mehrere Stellungnahmen zum Umgang mit dem Virus an den Schulen vor. In der jetzt veröffentlichten regen sie auch an, Programme zur Förderung eines gesunden Lebensstils an den Schulen zu unterstützen. Außerdem sollten die Schüler gezielt bei ihrer psychosozialen Entwicklung gefördert werden.
Die Bundesregierung hat die angestrebte Rückkehr zu einem vollen Schulbetrieb nach den Sommerferien heute unterstrichen, verweist aber auch auf noch mögliche Coronarisiken. „Geöffnete Schulen haben eine ganz hohe Priorität“, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin.
Nach allem, was Kinder in der Pandemie durchmachen mussten, sei es sehr zu wünschen, dass nach den Ferien wie vorgesehen überall wieder Präsenzunterricht möglich sei. Angesichts der ansteckenderen Delta-Virusvariante habe man es aber „nicht mit einer komplett vorauszusehenden Entwicklung zu tun“, sagte Seibert. Das Geschehen sei den Sommer über genau zu beobachten.
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