Bedarf an Onkologen steigt
Hamburg – Der Bedarf an Hämatologen und Onkologen wächst. In Folge des demografischen Wandels und der verbesserten Therapiemöglichkeiten wird die Zahl der Krebspatienten in Deutschland, Österreich und der Schweiz deutlich ansteigen. Dies führt zu einem höheren Bedarf an Fachärzten. Darauf hat die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie (DGHO) auf ihrer Jahrestagung in Hamburg hingewiesen.
Die Partnergesellschaft der DGHO aus Österreich (OeGHO) stellte dort eine Studie zu diesen Versorgungsaspekten vor. „Obwohl die Zahl der Neuerkrankungen pro Altersgruppe in den letzten Jahren etwas gesunken ist, wird die Gesamtzahl der Menschen mit Krebs bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent ansteigen“, fasst OeGHO-Präsident Hellmut Samonigg das Ergebnis zusammen.
Dies hat unmittelbare Auswirkungen für den Bedarf an Hämatologen und Onkologen: „Wir benötigen bis 2020 in Österreich etwa ein Drittel mehr Fachärzte. Deswegen ist es dringend erforderlich, mehr junge Ärzte für die Ausbildung im Fach Innere Medizin mit Additivfach für Hämatologie und internistische Onkologie zu gewinnen“, sagte er.
Eine entsprechende Entwicklung gibt es auch in Deutschland. Das bestätigte die DGHO gegenüber dem Deutschen Ärzteblatt. Bereits 2012 hatte die Fachgesellschaft daher eine Studie in Auftrag gegeben, die den Zusammenhang zwischen demografischer Entwicklung und dem Versorgungsbedarf beleuchtet.
„Auch die Ärzte selbst sind von der Alterung betroffen. Daher wird eine nicht unbedeutende Zahl der auf diesem Gebiet tätigen Fachärzte bis zum Jahr 2020 aus dem aktiven Arbeitsleben ausscheiden. Die Weiterbildung neuer Fachärzte und die Gewinnung von Nachwuchs für den ärztlichen Beruf werden intensiver Bemühungen bedürfen“, heißt es in dem Vorwort der Untersuchung.
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