Behandlung in Chronikerprogrammen senkt Risiken für Folgeschäden
Düsseldorf – Die kontinuierliche Betreuung chronisch Kranker im Rahmen von Disease-Management-Programmen (DMP) senkt die Risiken, Folgeschäden zu erleiden oder operiert werden zu müssen. Das geht aus dem neuen DMP-Qualitätsbericht hervor, den die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein jetzt vorgestellt hat.
Im Augenblick existieren sechs DMPs: für Patienten mit Diabetes Typ 1 und 2, koronarer Herzkrankheit, Asthma bronchiale, chronisch obstruktiver Lungenkrankheit (COPD) und Brustkrebs.
Für den DMP-Bericht analysierte das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) im Auftrag von KV Nordrhein sowie den Krankenkassen und der Krankenhausgesellschaft die DMP-Dokumentationsdaten von über 840.000 nordrheinischen Patienten aus dem Jahr 2014.
Es zeigte sich unter anderem: DMP-Patienten, die regelmäßig vom Hausarzt Blutdruck und Blutzucker kontrollieren lassen, haben ein deutlich geringeres Risiko für schwere Diabetes-Folgeschäden. Zudem müssen sie sich seltener einer Bypass- oder Stent-Operation unterziehen als Patienten, die diese Termine und Untersuchungen nur unregelmäßig wahrnehmen.
Der Bericht dokumentiert auch: Die nordrheinischen diabetologischen Schwerpunktpraxen betreuen über tausend Minderjährige mit Typ-1-Diabetes. Vier von zehn Minderjährigen erreichen den individuell vereinbarten Blutzucker-Zielwert. Die Stoffwechseleinstellung wird mit zunehmendem Alter schlechter und gelingt Jungen insgesamt besser als Mädchen. Gefährliche Hypoglykämien sind eher seltene Ereignisse: Drei von 100 Patienten sind betroffen.
Der DMP-Qualitätsbericht für Nordrhein dokumentiert seit 2004 die Umsetzung der strukturierten Behandlungsprogramme im Rheinland.
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