Behandlungskapazitäten für traumatisierte Flüchtlinge in Thüringen aufgestockt
Erfurt/Jena – Das Thüringer Behandlungszentrum für traumatisierte Flüchtlinge „Refugio“ stockt seine Kapazitäten auf. Heute öffnete in Erfurt eine zweite Anlaufstelle für Geflüchtete, die eine psychotherapeutische Behandlung benötigen.
Dort kümmern sich nach Angaben von Geschäftsführerin Julia Hauck fünf festangestellte Therapeuten und Sozialarbeiter sowie eine auf Honorarbasis tätige Ärztin um Menschen, bei denen Krieg, Verfolgung, Folter und die Erlebnisse auf der oft lebensgefährlichen Flucht psychische Spuren hinterlassen haben. Bislang hatte „Refugio“ nur eine Beratungsstelle in Thüringen, in Jena.
In Erfurt sollen vor allem auch geflüchtete Kinder und Jugendliche Hilfe erhalten. In Thüringen sind derzeit rund 200 Flüchtlinge bei „Refugio“ in ambulanter Betreuung, weitere rund 230 stehen auf einer Warteliste. Im vergangenen Jahr hatte die Vereinigung in Thüringen Flüchtlinge aus 26 Ländern betreut, vor allem aus Afghanistan und Syrien.
„Refugio“ wird unter anderem von Land, Bund und EU finanziert, das Land gibt dafür in diesem Jahr laut Sozialministerium rund 450.000 Euro aus. Als traumatisiert gelten nach unterschiedlichen Studien etwa ein Drittel bis die Hälfte der nach Deutschland kommenden Asylsuchenden.
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