Vermischtes

Behinderte profitieren vom Boom am Arbeitsmarkt

  • Montag, 17. September 2018
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Saarbrücken – Der Boom am deutschen Arbeitsmarkt kommt laut einem Bericht der Saarbrücker Zeitung auch Menschen mit Behinderung zugute. 2017 seien durchschnittlich 162.373 Schwerbehinderte von Arbeitslosigkeit betroffen gewesen, gut neun Prozent weniger als 2013. Deren Arbeitslosenquote sei von 14,0 auf 11,7 Prozent zurückgegangen. Die Zeitung beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesregierung, die die Linksfraktion im Bundestag angefordert hatte.

Unter dem Strich haben Schwerbehinderte demnach auf dem Arbeitsmarkt aber immer noch schlechtere Karten als Menschen ohne Behinderung. Denn die Arbeitslosenquote insgesamt ging im gleichen Zeitraum von 8,8 auf 7,2 Prozent zurück.

Auch die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit von Menschen mit Behinderung habe 2017 mit 52 Wochen deutlich höher gelegen als bei Personen ohne Behinderung, die im Schnitt bereits nach 37 Wochen wieder einen neuen Job fanden. Ein weiteres Problem: Laut Bericht gibt es immer mehr Arbeitgeber, die gar keine Schwerbehinderten beschäftigen. Ihre Zahl sei von 2012 bis 2016 um 8,9 Prozent gestiegen.

Nach den gesetzlichen Bestimmungen sind Betriebe je nach Größe zur Beschäftigung von Schwerbehinderten verpflichtet. Tun sie das nicht, wird eine Ausgleichsabgabe fällig. Derzeit können das für einen entsprechend unbesetzten Arbeitsplatz bis zu 320 Euro pro Monat sein.

Der behindertenpolitische Sprecher der Linksfraktion, Sören Pellmann, forderte eine deutliche Anhebung dieser Abgabe. „Menschen mit Behinderungen sind auf dem Arbeitsmarkt weiterhin stark benachteiligt“, sagte er der Zeitung. Die Bundesregierung müsse daher ihre Anstrengungen für die Verbesserung einer bedarfsgerechten, langfristigen Teilhabe am Arbeitsleben wesentlich intensivieren.

kna

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