Lehrer ungenügend auf Inklusion vorbereitet

Göttingen – Angehende Lehrer werden nach Ansicht des Sozialverbands VdK im Studium nicht genügend auf die Inklusion in der Schule vorbereitet. „Hier muss dringend nachgebessert werden“, sagte eine Sprecherin aus Anlass einer Tagung des Niedersächsischen Inklusionsrats in Göttingen.
Zwar besuchten derzeit rund 60 Prozent der niedersächsischen Kinder mit erhöhtem Förderbedarf eine Regelschule. Diese seien aber bisher weder personell noch räumlich ausreichend ausgestattet, um das Miteinander von Kindern mit und ohne Behinderung entsprechend gestalten zu können.
Ohnehin sei knapp zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention die Umsetzung nicht nur in den Schulen unzureichend, sondern an vielen Stellen, kritisierte der VdK. Beispiele seien die fehlende Barrierefreiheit im Straßenverkehr und das Arbeitsleben. Nur 4,7 Prozent aller Schwerbehinderten gingen einer Beschäftigung nach. Viele Arbeitgeber zahlten lieber eine Ausgleichsabgabe.
Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, forderte bei der 48. Tagung des Inklusionsrats laut Mitteilung, dass Menschen mit Behinderungen in Politik und Gesellschaft sichtbarer werden sollten. Sie seien die besten Experten in eigener Sache.
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