Bei Gesundheitsfragen nicht auf Social-Media verlassen

Düsseldorf – Die Ärztekammer Nordrhein warnt davor, sich bei Gesundheitsfragen auf medizinische Influencer zu verlassen.
„Nur die wenigsten können unterscheiden, ob es sich bei den Social-Media-Inhalten der Medfluencer um evidenzbasierte Gesundheitstipps, um Scharlatanerie oder um versteckte Produktwerbung handelt“, warnt der Präsident der Kammer, Sven Dreyer.
Der Rat von selbsternannten Gesundheitsexpertinnen und -experten sei riskant und reiche „von falschen Diagnosen bis hin zu gesundheitsgefährdenden Empfehlungen“.
Ein Problem sei, dass sich viele Medfluencer „Doc“ nennen würden, die weder einen Doktortitel besäßen, noch über ein abgeschlossenes Medizinstudium verfügten. Auch weitere ungeschützte Titel oder Berufsbezeichnungen wie „Gesundheitscoach oder Gesundheitsprof“ würden von Fake-Medizinern genutzt.
Angesichts fehlender Regulierungen empfiehlt die Ärztekammer Nordrhein, sich im Krankheitsfall immer an eine Ärztin oder einen Arzt zu wenden. Die Kammer verweist darauf, dass seriöse Medfluencer eine individuelle Behandlung via Social Media schon aus Datenschutz- und Haftungsgründen ablehnten.
Hinweise auf einen seriösen Medfluencer-Account seien, dass im Profil ein Klarname und die beruflichen Qualifikationen stünden, Angaben zu möglichen Interessenkonflikten wie Sponsorings und Kooperationen enthalten seien, die entsprechenden Gesetzgebungen beachtet und Literaturquellen benannt würden und die Nutzer darauf hingewiesen würden, dass Gesundheitsinformationen keinen Arztbesuch ersetzten.
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