Beikonsum bei Alkoholkranken wächst

Berlin – Immer mehr Alkoholkranke konsumieren auch andere Drogen. Wie die Krankenkasse Barmer heute unter Berufung auf ihre Patientendaten berichtete, war im Jahr 2015 bei rund 16 Prozent der bei der Kasse versicherten Alkoholkranken zusätzlich eine weitere Abhängigkeit bekannt. 2012 waren es demnach erst 13,8 Prozent. Den größten Anteil als Begleitdroge neben Alkohol hat demnach Tabak. Zwischen 2012 und 2015 wurde bei dieser Kombination ein Zuwachs von 23 Prozent registriert.
Auch der gemeinsame Konsum von Alkohol und Cannabinoiden, also Inhaltsstoffen der Hanfpflanze, legten in diesem Zeitraum um 56 Prozent zu, die Kombination mit Kokain um rund 55 Prozent und mit Halluzinogenen um rund 68 Prozent. Extreme Steigerungsraten beobachtet die Krankenkasse bei Aufputschmitteln wie Ecstasy und Amphetaminen. Der gemeinsame Konsum mit Alkohol stieg hier zwischen 2012 und 2015 um 128,3 Prozent.
„Menschen, die Alkohol mit anderen Substanzen kombinieren, spielen mit ihrer Gesundheit russisches Roulette“, warnte Barmer-Suchtexpertin Andrea Jakob-Pannier. Alkohol allein sei schon Ursache vieler Erkrankungen. Kokain, Ecstasy und Co. führten zu schweren psychischen Abhängigkeiten. Die Barmer ist ein Partner der Aktionswoche Alkohol, mit der derzeit über die Gefährlichkeit des Alkoholkonsums informiert wird.
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