Betriebsärzte sehen Potenzial für fünf Millionen SARS-CoV-2-Impfungen im Monat

Berlin – Die mehr als 12.000 Betriebsärzte in Deutschland könnten pro Woche rund fünf Millionen Arbeitnehmer gegen SARS-CoV-2 impfen. Das berichtet der Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) und fordert eine aktivere Rolle bei den Impfungen.
„Wir Betriebsärzte haben das Know-how, um auch große Gruppen zu impfen“, sagte der VDBW-Präsident Wolfgang Panter und verwies auf die Erfahrung der Betriebsärzte bei Grippeschutzimpfungen.
Auch die Deutsche Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM) hat Mitte Februar darauf hingewiesen, dass Betriebsärzte Belegschaften sehr rasch und effektiv gegen SARS-CoV-2 impfen könnten. Die Fachgesellschaft forderte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) auf, dies in ein entsprechendes Impfkonzept einzubinden.
„Mit rund 45 Millionen Erwerbstätigen stellt die Arbeitswelt das größte Präventionssetting hierzulande dar. Dieses Potenzial darf nicht ungenutzt bleiben, wenn es darum geht, die Coronapandemie zu bekämpfen und eine hohe Durchimpfungsrate in der Bevölkerung zu erzielen“, erklärte die DGAUM.
Zwar habe das BMG die Betriebsärzte in der Coronaimpfverordnung sowie bei der Impfempfehlung der STIKO als Akteure aufgeführt, wie aber die Einbindung in der Praxis konkret erfolgen soll, sei bislang nicht geklärt. „Es bedarf nun dringend Regelungen aus der Politik, wie Betriebsärzte impfen können“, erklärte Panter.
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