Politik

Betriebskranken­kassen pochen auf mehr Vernetzung

  • Dienstag, 28. Mai 2019
/sudok1, stockadobecom
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Berlin – Eine bessere Versorgung von Patienten verlangt nach Ansicht der Betriebs­krankenkassen (BKK) eine stärkere Vernetzung im Gesundheitswesen. Der Vorstand des Dachverbandes Franz Knieps forderte dazu heute in Berlin ein „Denken vom Patienten her“. Ziel müsse ein „nutzergeleitetes Gesundheitssystem sein“, das die Chance der Digitalisierung nutze. Knieps äußerte sich bei der Vorstellung des BKK Gesundheitsatlas 2019, der vor allem Beispiele gelungener Vernetzung aufzeigt.

Knieps sprach sich für eine grundsätzliche Reform des Sozialgesetzbuchs V (SGB V) aus, in dem alle wesentlichen Bestimmungen zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zusammengefasst sind. Es sei vor 30 Jahren entstanden und orientiere sich an Sektorengrenzen und an einer analogen Welt im Gesundheitswesen. In der Regel benötige der Patient aber das Zusammenwirken verschiedener Ärzte und Akteure.

Mit der digitalen Transformation bietet sich nach Knieps Überzeugung für Deutschland und Europa die Chance, ein eigenes Modell zu entwickeln, das weder rein ökono­misch getrieben sei, noch in eine totale Überwachung münde. Knieps forderte von der Politik, die digitale Transformation durch entsprechende Anreize in Einklang mit den staatlichen Grundwerten voranzutreiben.

Der Digitalisierungsbeauftragte der Berliner Charité, Peter Gocke, sprach sich für eine intelligente Datennutzung im Gesundheitswesen aus. Dies erhöhe die Qualität und Sicherheit bei der Versorgung und entlaste das Personal. Dazu sollten die Daten der Patienten zusammengeführt werden – etwa durch eine „regionale Datenhaltung“ –, und nicht mehr in unterschiedlichen Systemen lagern. Gocke plädierte für eine einheitliche Patientenidentifikationsnummer analog zur Steuernummer.

kna

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