Betroffene bewerten die Pflegebegutachtung positiv

Essen – 86,5 Prozent der pflegebedürftigen Menschen sind mit der Pflegebegutachtung im Rahmen eines Hausbesuchs zufrieden, 83,6 Prozent sind es mit der Begutachtung durch ein strukturiertes Telefoninterview. Das hat die jährliche bundesweite Versichertenbefragung des Medizinischen Dienstes (MD) Bund ergeben.
„Wir freuen uns, dass so viele Versicherte unsere Gutachterinnen und Gutachter als freundlich, kompetent und empathisch wahrnehmen. Das spricht für die hohe Professionalität des Medizinischen Dienstes“, sagte Carola Engler, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des MD Bund. Die Befragungsergebnisse zeigten aber auch, dass sich die Versicherten mehr Beratung und mehr Impulse für ihre individuelle Pflegesituation wünschten.
„Unser Ziel ist es, die Begutachtung zukunftsgerecht weiterzuentwickeln und dabei die pflegefachlichen Kompetenzen unserer Gutachterinnen und Gutachter direkt einzubringen“, kündigte Engler an.
Für die Befragung hat der MD Bund insgesamt etwa 31.000 anonymisierte Fragebögen aus dem Jahr 2024 ausgewertet, 22.273 zu Hausbesuchen und 8.803 zu Telefoninterviews. Demnach waren 86,5 Prozent der Befragten mit der Begutachtung im Hausbesuch zufrieden, 8,8 Prozent teilweise zufrieden und 4,7 Prozent unzufrieden. Mit der Begutachtung durch ein strukturiertes Telefoninterview zeigten sich 83,6 Prozent der Befragten zufrieden, 10,4 Prozent teilweise zufrieden und sechs Prozent unzufrieden.
Strukturierte Telefoninterviews sind seit der Coronapandemie für Höherstufungs- und Wiederholungsbegutachtungen gesetzlich möglich.
Optimierungsbedarf gibt es mit Blick auf die Erreichbarkeit des Medizinischen Dienstes. So gaben rund drei Viertel der Versicherten (77,1 Prozent Hausbesuch; 75,1 Prozent Telefoninterview) an, zufrieden mit der Erreichbarkeit zu sein. Zwischen 16 und 18 Prozent waren damit nur teilweise zufrieden, unzufrieden mit der Erreichbarkeit waren rund sieben Prozent.
Im Jahr 2024 begutachteten die Gutachterinnen und Gutachter rund 3,1 Millionen Versicherte zur Einstufung in einen der fünf Pflegegrade.
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