Ausland

Biden ruft wegen Überschwemmungen in Vermont Katastrophenfall aus

  • Mittwoch, 12. Juli 2023
/picture alliance, ASSOCIATED PRESS, Steven Senne
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New York – Nach heftigen Überschwemmungen infolge starker Regenfälle hat US-Präsident Joe Biden gestern für den US-Bundesstaat Vermont den Katastrophenfall ausgerufen. Der Schritt erfolgte nach Warnungen von Behördenvertretern, dass ein Damm in der Nähe von Montpelier, der Hauptstadt des Bundesstaates, überzu­laufen drohe.

Durch die Ausrufung des Katastrophenfalls werden Bundesmittel für Hilfsmaßnahmen freigegeben. Auch andere Bundesstaaten im Nordosten der USA hatten mit den Folgen heftiger Regenfälle zu kämpfen.

„Das ist seit dem Bau des Damms noch nie passiert, weshalb nicht klar ist, welche Schäden entstehen können“, erklärte der Stadtdirektor von Montpelier, William Fraser, vorgestern Abend mit Verweis auf den Wrightsville-Damm.

Das Wasser aus dem Damm könnte dadurch in den Fluss North Branch überlaufen. Das Zentrum der 8.000 Einwohner zählenden Hauptstadt von Vermont stand nach den Regenfällen bereits unter Wasser. Berichte über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor.

Stellenweise waren 20 Zentimeter Regen gefallen. Mehr als hundert Menschen mussten aus ihren Autos oder Häusern gerettet werden, wie die Behörden mitteilten. US-Medien zeigten Bilder von Schlauchbooten und Kajaks in überschwemmten Straßen. Die Lage sei immer noch gefährlich, sagte Rettungsdienstvertreter Mike Cannon.

„Die Zerstörungen und die Überschwemmungen, die wir erleben, sind historisch und katastrophal“, sagte der Gouverneur von Vermont, Phil Scott. Die Überschwemmungen überstiegen „das Ausmaß des Tropensturms ‚Irene‘“, bei dem im Jahr 2011 sechs Menschen in dem Bundesstaat ums Leben gekommen waren. Scott warnte, für diese Woche sei mit weiteren Regenfällen auf die bereits mit Wasser vollgesogenen Böden zu rechnen.

Im Nordosten der Vereinigten Staaten, darunter in den Bundesstaaten New York, New Jersey, Connecticut, Pennsylvania, Massachusetts und Vermont, waren am Sonntag und vorgestern heftige Regenfälle niederge­gangen. Brücken wurden unterspült und Straßen unpassierbar, wie von den Behörden veröffentlichte Auf­nahmen zeigten.

Die New Yorker Gouverneurin Kathy Hochul hatte am vergangenen Sonntag von „lebensgefährlichen“ Über­schwemmungen in ihrem Bundesstaat gesprochen und für mehrere Bezirke den Notstand ausgerufen. Me­dien­berichten zufolge starb durch die Überflutungen eine Frau.

In der an Vermont angrenzenden kanadischen Provinz Quebec mussten mehr als 600 Menschen vor Überflu­tungen infolge heftiger Regenfälle in Sicherheit gebracht werden, wie die Behörden gestern mitteilten.

Klimaforschern zufolge nehmen Wetterextreme wie heftige Regenfälle im Zuge der Erderwärmung weltweit an Intensität und Häufigkeit zu. Im Süden der USA sind derzeit mehr als 50 Millionen Menschen von einem sogenannten Hitzedom betroffen. Bei diesem auch als Wärmekuppel bekannten Wetterphänomen ist die Hitze wie unter einer riesigen Kuppel gefangen und kann nicht entweichen.

afp

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