Ausland

Dramatische Lage nach Bränden in Hawaii

  • Montag, 14. August 2023
/picture alliance, Hawaii Department of Land and Natural Resources via AP
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Lahaina – Nach den verheerenden Bränden in Hawaii wird das Ausmaß der Verwüstungen deutlich. Mehr als 2.200 Gebäude wurden durch die Flammen beschädigt oder zerstört, wie die US-Katastrophenschutzbehörde Fema am vorgestern mitteilte.

Die Justiz leitete Ermittlungen zur Reaktion der Behörden auf das Feuer ein, durch das mindestens 80 Men­schen getötet wurden. Mehr als 1.410 Menschen wurden in Notunterkünfte gebracht.

Die historische Stadt mit 13.000 Einwohnern, einst Wohnsitz der hawaiianischen Königsfamilie, besteht fast nur noch aus Ruinen. Die Hotels und Restaurants, zuvor Schauplätze lebhaften Treibens, brannten bis auf die Grundmauern nieder. Die Fema schätzt die Kosten für den Wiederauf­bau in den betroffenen Gemeinden auf rund 5,5 Milliarden Dollar.

Die von den Behörden getroffenen Entscheidungen „im Vorfeld, während und nach den Waldbränden auf den Inseln Maui und Hawaii“ würden „umfassend“ überprüft, erklärte Generalstaatsanwältin Anne Lopez.

„Wir haben die Gefährlichkeit, die Schnelligkeit von Feuer unterschätzt“, räumte die US-Kongressabgeordnete Jill Tokua im US-Sender CNN ein. Jeremy Greenberg, Einsatzchef der Fema und selbst jahrelang Feuerwehr­mann, sagte auf MSNBC, das Feuer gehöre zu denen, die „außergewöhnlich schwer“ unter Kontrolle zu bringen seien, weil sie sich rasend schnell ausbreiteten.

Unterdessen nahm die Kritik am Umgang der Behörden mit der verheerenden Naturkatastrophe zu. Zahlreiche Bewohner kritisierten, sie seien nicht durch Sirenen vor dem Feuer gewarnt worden, und warfen den Verant­wortlichen Versagen vor. Die Menschen hätten sich nur auf Mund-zu-Mund-Propaganda verlassen können, sagte Einwohner William Harry bei seiner Rückkehr in die zu 80 Prozent niedergebrannte historische Stadt Lahaina.

Ein Sprecher der für das Krisenmanagement auf Hawaii zuständigen Behörde sagte dem Sender CNN, die Sirenen zur Warnung vor Bränden seien nicht ausgelöst worden. Seinen Angaben zufolge wurden Warnungen auf die Handys der Einwohner verschickt. Wegen zahlreicher Stromausfälle und Netzprobleme hätten viele Bewohner die Warnungen jedoch nicht erhalten, mancherorts funktionierte auch der Notruf nicht.

Die zurückkehrenden Einwohner von Lahaina wurden vor möglichen Gesundheitsgefahren angesichts des beschädigten Wassernetzes gewarnt. Zudem ging die Furcht vor Plünderungen um.

Die örtlichen Behörden verhängten eine nächtliche Ausgangssperre und ordneten an, dass nur Menschen die zerstörte Stadt betreten dürfen, die vor dem Feuer nachweislich in Lahaina wohnten oder dort in einem Hotel übernachtet hatten.

Die Busch- und Waldbrände auf Maui und der benachbarten Insel Hawaii – auch bekannt als Big Island – waren am vergangenen Dienstag ausgebrochen. Heftiger Wind führte zu einer rasanten Ausbreitung der Flammen.

afp

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