Biontech: Neuer Impfstoff im September

Mainz – Der Mainzer Impfstoffhersteller Biontech will seinen angepassten COVID-19-Impfstoff voraussichtlich im September auf den Markt bringen. Das kündigte das Unternehmen bei der Vorlage der Geschäftszahlen für das zweite Quartal heute in Mainz an. Vorbehaltlich einer Zulassung solle dann die Auslieferung des an die Coronavariante XBB.1.5, einer Untervariante von Omikron, angepassten Vakzins beginnen.
Eric Topol, Professor für Molekularmedizin am Scripps Research Institute in Kalifornien, äußerte sich in seinem Newsletter besorgt, über eine in den USA angekündigte verzögerte Verfügbarkeit des angepassten Impfstoffs, vor allem im Hinblick auf neue Varianten EG.5.1 und FLip. Eigentlich sollte der neue Coronabooster gegen XBB.1.5, die vorherrschende und dominante Variante, Ende August oder Anfang September zur Verfügung stehen.
Die neue CDC-Direktorin Mandy Cohen sagte im amerikanischen Hörfunk NPR jedoch, dass die Auffrischimpfung möglicherweise erst im Oktober verfügbar sein werde. Topol findet das eine inakzeptabel lange Verzögerung, insbesondere angesichts der Entwicklung des Virus.
Wie beim US-Partner Pfizer macht sich das deutlich geringere Geschäft mit COVID-19-Impfstoffen auch in der Bilanz der Mainzer stark bemerkbar. So sank der Umsatz von Biontech mit Coronaimpfstoffen im ersten Halbjahr auf 1,4 Milliarden Euro nach 9,57 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn brach von 5,37 Milliarden Euro ein auf nun 311,8 Millionen Euro.
Für das Ende Juni zu Ende gegangene zweite Quartal stand unter dem Strich sogar ein Verlust von 190,4 Millionen Euro, im Vorjahresquartal hatte Biontech noch einen Gewinn von 1,67 Milliarden Euro erzielt. Die Quartalserlöse lagen bei 167,7 Millionen Euro nach 3,2 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Biontech blieb bei seiner Prognose für das Gesamtjahr und rechnet weiter mit Umsätzen mit COVID-19-Impfstoffen in Höhe von rund fünf Milliarden Euro.
Das Unternehmen verwies darauf, dass nach Ende des zweiten Quartals noch mehrere Zahlungen eingegangen seien, darunter eine Ausgleichszahlung vom Partner Pfizer in Höhe von rund 1,06 Milliarden für den Anteil von Biontech am Bruttogewinn für das erste Quartal 2023.
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