Vermischtes

Biontech/Pfizer gehen Partnerschaft für Impfstoffproduktion in Lateinamerika ein

  • Freitag, 27. August 2021
/picture alliance, Fotostand, Racocha
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Mainz – Das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer sind eine Partnerschaft zur Her­stellung ihres Coronaimpfstoffs in Lateinamerika eingegangen. Sie unterzeichneten dazu eine Absichts­erklärung mit dem brasilianischen biopharmazeutischen Unternehmen Eurofarma Laboratórios SA, wie sie gestern mitteilten.

Eurofama werde die Produktions- und Lieferaktivitäten für das Vakzin Comirnaty in der Region überneh­men. Das globale Netzwerk von Biontech/Pfizer umfasse damit nun vier Kontinente sowie mehr als 20 Produktionsstätten.

Laut der Vereinbarung soll Eurofarma den Impfstoff von Werken in den Vereinigten Staaten beziehen und im kommenden Jahr mit der Herstellung der lieferfertigen Dosen beginnen. Bei voller Betriebs­leistung werde die jährliche Produktionskapazität bei mehr als 100 Millionen Dosen liegen, hieß es in der Mit­teilung weiter. All diese Dosen würden ausschließlich in Lateinamerika verteilt.

„Jedem Menschen sollte der Zugang zu lebensrettenden COVID-19-Impfstoffen gewährleistet sein – un­abhängig von der finanziellen Situation, Herkunft, Religion oder dem Land, in dem er lebt", erklärte Pfi­zer-Chef Albert Bourla. Die Partnerschaft mit Eurofarma helfe dabei, „weiterhin einen fairen und gerech­ten Zugang zu unserem COVID-19-Impfstoff zu gewährleisten“.

Biontech-Chef Ugur Sahin hob hervor, bislang seien bereits mehr als 1,3 Millionen Dosen des Corona­impfstoffs in mehr als 120 Ländern oder Regionen ausgeliefert worden. Bis Jahresende sollten es drei Millionen Dosen sein.

„Die beiden Unternehmen sind fest entschlossen, einen gerechten und erschwinglichen Zugang zu COVID-19-Impfstoffen für alle Menschen weltweit zu ermöglichen“, versicherten Biontech und Pfizer.

Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisationen (WHO) beklagen immer wieder, dass armen Län­dern viel weniger und viel später Coronaimpfdosen zur Verfügung stehen als reichen Ländern. In diesem Zusammenhang forderte die WHO Anfang des Monats, vorerst auf die Verabreichung einer dritten Coro­na­impfdosis zur Auffrischung des Impfschutzes zu verzichten.

Vorgestern hatten Biontech und Pfizer mitgeteilt, dass sie bei der US-Arzneimittelbehörde FDA einen ergänzenden Antrag zur vollständigen Zulassung einer Coronaauffrischungsimpfung für Menschen ab 16 Jahren eingereicht hätten.

Dazu reichten sie Daten aus einer klinischen Phase-3-Studie ein, bei der 306 Probanden im Alter von 18 bis 55 Jahren eine dritte Impfdosis erhalten hatten. Danach seien ihre Antikörpertiter 3,3 Mal so hoch gewesen wie bei nur mit zwei Dosen geimpften Menschen. In den kommenden Wochen wollen die Un­ternehmen die Daten auch bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA und anderen Zulassungs­behörden einreichen.

afp

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