Bisher 35 Todesfälle: Anhaltende Masern-Epidemie in Europa

Genf – In den letzten anderthalb Jahren sind in Europa mehr als 14.000 Menschen an Masern erkrankt, in den ersten fünf Monaten dieses Jahres waren es allein 6.625 Erkrankungen, wie aus einer aktuellen Statistik des European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) hervorgeht. 35 Patienten sind an den Folgen der Erkrankung gestorben – darunter einer in Deutschland. Die ECDC kritisiert zusammen mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die „suboptimalen“ Impfquoten in vielen Ländern.
Der jüngste Todesfall wurde kürzlich aus Italien gemeldet. Dort starb ein sechsjähriger Junge an den Folgen der vermeintlich harmlosen Kinderkrankheit. Es war der zweite Todesfall in Italien innerhalb von wenigen Wochen. Die anderen 33 Todesfälle traten in Rumänien (31 Todesfälle) sowie in Portugal und Deutschland (je 1 Todesfall) auf.
Aus Rumänien, dem vermutlichen Ausgangspunkt der Epidemie, wurden in den letzten 12 Monaten 3.922 Fälle gemeldet, in Italien waren es 3.508 Fälle. Deutschland belegt mit 950 Erkrankungen Platz 3. Am häufigsten erkrankten Kinder unter fünf Jahren (3.637 Fälle, 39 Prozent). 3.958 Patienten (42 Prozent) waren jedoch 15 Jahre oder älter. Von allen Fällen mit bekanntem Impfstatus waren 87 Prozent nicht geimpft, 8 Prozent hatten nur eine Dosis erhalten, 3 Prozent hatten zwei oder mehr Dosen erhalten (bei den anderen war die Zahl der Impfungen nicht bekannt).
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