Politik

Bislang 6.682 Anträge auf Anerkennung von Impfschäden

  • Dienstag, 14. März 2023
/U. J. Alexander, stock.adobe.com
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Berlin – In Deutschland haben seit Beginn der Impfkampagne gegen das Coronavirus einem Bericht zufolge insgesamt 6.682 Menschen Anträge auf Anerkennung eines Impfschadens bei den zuständigen Behörden gestellt.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, ging mit 1.617 Anträgen der größte Teil in Bayern ein. Bundesweit wurden demnach mittlerweile 285 Anträge genehmigt und 2.075 Anträge abgelehnt. Der Rest befinde sich noch im Prüfverfahren oder wurde von den Antragstellern selbst nicht mehr weiterverfolgt.

Positiv beschieden wurden dem Bericht zufolge bisher vor allem Fälle von Herzproblemen wie der Myokardi­tis, Hirnfunktionsstörungen, Hirnvenenthrombosen und neurologische Schäden. Manche Entschädigte haben demnach aber auch erhöhte Blutungsneigungen, Narben am Impfarm, Inkontinenz, Lähmungen oder Embo­lien.

Vereinzelt seien Todesfälle in Folge der Impfung anerkannt worden, etwa nach einer Hirnvenenthrombose, die Zahl liege unter 20. In mindestens 1.043 Fällen legten die Antragsteller Widerspruch gegen einen negativen Bescheid ein, wie die Zeitung weiter berichtete. Mindestens 129 Klagen gegen die Behörden seien bereits anhängig.

Wenn Nebenwirkungen besonders schwerwiegend sind, gelten sie als Impfschaden nach dem Infektions­schutz­gesetz. Definiert wird ein solcher Schaden als „die gesundheitliche und wirtschaftliche Folge einer über das übliche Ausmaß einer Impfreaktion hinausgehenden gesundheitlichen Schädigung durch die Schutzim­pfung“.

Dann haben Betroffene Recht auf eine monatliche Grundrente vom Staat, die abhängig von der Schwere des Schadens bis zu 854 Euro pro Monat betragen kann. Dem Bericht zufolge gibt es auch Klagen direkt gegen die Hersteller, um zusätzlich Schmerzensgeld oder Schadenersatz zu bekommen.

„Jeder Einzelfall eines Impfschadens ist natürlich traurig, aber man muss das in Relation setzen“, sagte Carsten Watzl, der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, der Süddeutschen Zeitung. „In Deutschland wurden fast 65 Millionen Menschen geimpft.“

Während einige Menschen schwerere Nebenwirkungen erlitten hätten, hätten die Impfstoffe Millionen Men­schen vor einem schweren Krankheitsverlauf bewahrt und Zigtausende vor dem Tod.

afp

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