Ärzteschaft

Blutdruck bei älteren Patienten behutsam senken

  • Donnerstag, 30. April 2015

Berlin – Die Therapie eines zu hohen Blutdruckes ist für Senioren ab 60 Jahre besonders relevant. Schon bei einer Reduktion des systolischen Blutdrucks auf 143 mmHg sinkt das Schlaganfallrisiko um mehr als ein Drittel. Darauf hat die Deutsche Hochdruckliga (DHL)  – Deutsche Gesellschaft für Hypertonie und Prävention hingewiesen.

Etwa ein Drittel aller Deutschen leidet unter Hypertonie. Dabei steigt der Anteil mit dem Lebensalter: Von den über 70-Jährigen haben laut der Gesellschaft drei von vier einen zu hohen Blutdruck. Ein Grund dafür sei, dass die ursprünglich elastischen Wände der Blutgefäße im Alter starrer und unflexibler würden. Von einer Therapie profitieren Senioren laut der DHL besonders. Die Behandlung senke auch im Alter das Risiko für typische Folgeerkrankungen von Bluthochdruck: bei Herzinfarkt um mehr als 25 Prozent und bei Schlaganfall um ein Drittel. „Wissenschaftlich erwiesen ist das jedoch erst seit den 1990er-Jahren“, sagte Burkhard Weisser, Vorstandsmitglied der DHL und Direktor des Instituts für Sportwissenschaft an der Universität Kiel.

Wichtig sei, bei älteren Patienten den Blutdruck behutsam zu senken. Denn einerseits steige mit den Lebensjahren die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen wie Schwindel oder Benommenheit. Andererseits lasse im Alter die Funktion der Nieren und der Leber nach, wodurch Medikamente langsamer abgebaut sowie verzögert ausgeschieden würden.

Außerdem müssten Ärzte bei älteren Patienten eher weitere Erkrankungen berück­sichtigen. „Deshalb kann es gerade für Ältere sinnvoll sein, die Therapie mit nicht-medikamentösen Maßnahmen zu beginnen“, erklärte Weisser. Wie für alle Bluthoch­druckpatienten seien Allgemeinmaßnahmen zu empfehlen, vor allem ausreichend Bewegung und eine möglichst obst- und gemüsereiche Ernährung mit wenig Salz und tierischen Fetten.

hil

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