Bluthochdruck beschäftigt nahezu alle Fachärzte

Berlin – Bluthochdruck, Rückenschmerzen, Diabetes, Störungen der Blutfettwerte, Schilddrüsenerkrankungen und Depressionen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern, mit denen Ärzte in Deutschland zu tun haben. Dies geht aus den Honorarberichten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) für das zweite und dritte Quartal 2015 hervor. Diese befassen sich neben der Honorarentwicklung in einem Sonderthema mit den häufigsten Behandlungsanlässen bei niedergelassenen Ärzten und Psychotherapeuten.
Dazu hat die KBV in 31 Fachgruppen – von Anästhesisten über Kinderärzte bis Onkologen – die 20 am häufigsten abgerechneten Diagnosen ermittelt. Bestimmte Krankheitsbilder tauchen dabei in vielen ärztlichen Fachgruppen immer wieder unter den Top 20 auf. Fast jeder Facharzt behandelt etwa häufig Patienten mit Bluthochdruck. Am stärksten gilt dies erwartungsgemäß für Kardiologen und für Allgemeinmediziner und hausärztlich tätige Internisten. Auffällig ist auch, dass in vielen Fachgruppen jeweils ein Krankheitsbild herausragt. Dies gilt etwa bei den Orthopäden für Rückenschmerzen.
Die Honorarberichte zeigen, dass sich der Umsatz je Arzt im zweiten Quartal 2015 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 2,3 Prozent erhöhte. Geringer war dieser mit 0,7 Prozent je Arzt im dritten Quartal 2015. In absoluten Zahlen bedeutet das für das dritte Quartal ein Plus von 341 Euro. Der durchschnittliche Honorarumsatz lag im 3. Quartal je Arzt damit bei 51.483 Euro. Der Honorarumsatz je Behandlungsfall belief sich laut KBV auf 63,35 Euro (+1,78 Euro oder 2,9 Prozent).
Den Honorarberichten zufolge konnten sowohl im zweiten als auch im dritten Quartal 2015 nahezu alle Arztgruppen höhere Umsätze erzielen. Im hausärztlichen Versorgungsbereich hat sich im zweiten Quartal 2015 der durchschnittliche Honorarumsatz je Arzt um 3,5 Prozent erhöht, der Honorarumsatz je Behandlungsfall ist um 4,5 Prozent gestiegen. Bei den Fachärzten ist der Honorarumsatz je Arzt um 1,2 Prozent und je Behandlungsfall um 2,4 Prozent angewachsen.
Im dritten Quartal 2015 hat sich bei den Hausärzten der durchschnittliche Honorarumsatz im Vergleich zum Vorjahresquartal um 1,1 Prozent erhöht, der Honorarumsatz je Behandlungsfall ist dabei um 2,1 Prozent gestiegen. Im fachärztlichen Versorgungsbereich haben sich der Honorarumsatz je Arzt um 0,4 Prozent und der Honorarumsatz je Behandlungsfall um 3,5 Prozent erhöht.
Die ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten verzeichneten im zweiten Quartal 2015 ein Plus von 2,0 Prozent (je Behandlungsfall um 1,3 Prozent) und im dritten Quartal ebenfalls von 2,0 Prozent (je Behandlungsfall um 2,2 Prozent).
Die Honorarzuwächse seien zwar erfreulich, reichten aber nicht aus, um die hochwertige medizinische ambulante Versorgung auch künftig sicherstellen zu können, betonte der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende Stephan Hofmeister. Durch die steigenden Betriebskosten sei das Einkommen vieler Ärzte trotz Umsatzsteigerung gesunken. Zudem würde nach wie vor etwa jede zehnte Leistung der rund 165.000 niedergelassenen Ärzte und Psychotherapeuten nicht vergütet.
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