Hochschulen

Bonner Wissenschaftler untersuchen den Einfluss von Nanoplastik auf die Entwicklung von neurologischen Krankheiten

  • Freitag, 4. Oktober 2019
/brostock, stockadobecom
/brostock, stockadobecom

Bonn – Eine Arbeitsgruppe um Elvira Mass vom LIMES-Institut der Universität Bonn wird in den kommenden Jahren ein allgegenwärtiges Umweltrisiko für das menschliche Immun­system erforschen: die Verschmutzung durch kleine Kunststoff-Teilchen. „Diese Partikel, die sich mit der Zeit zu Mikro- und Nanoplastik zersetzen, wurden in einer Vielzahl von Öko­systemen nachgewiesen.

Es wird darüber spekuliert, dass sie in das Nahrungsnetz ein­dringen und von dort aus durch die Nahrungskette vom Menschen aufgenommen werden. Die langfristige Biover­fügbarkeit und Toxizität von Nanokunststoffen in vielen Organen, und besonders im Gehirn, ist jedoch nicht bekannt“, erläuterte sie.

Mass ist Leiterin der Forschungsgruppe „Entwicklungsbiologie des Angeborenen Immun­systems“ am LIMES-Institut der Universität Bonn. Für ihre Arbeit hat sie jetzt einen soge­nannten Starting Grants des Europäischen Forschungsrats erhalten. Die Förderung aus Brüssel beträgt in den nächsten fünf Jahren insgesamt 1,5 Millionen Euro.

Das Projekt „NanoGlia“ ist ein interdisziplinäres Vorhaben. Die Wissenschaftler nutzen viele neue Techniken, zum Beispiel die Einzelzell-Sequenzierung, um die molekularen Mecha­nismen im Detail zu verstehen, die Nanoplastik auslösen kann. Ein Doktorand und ein Post-Doktorand sollen in dem Projekt mitarbeiten.

„Wir werden unter anderem mit Hilfe von Tiermodellen untersuchen, welche Arten von Nanoplastik das Gehirn erreichen und dort von Mikroglia aufgenommen werden“, so die Wissenschaftlerin. Damit soll untersucht werden, ob dies zu einer akuten oder chronischen Aktivierung dieser Immunzellen führt und dadurch neurologische Störungen ausgelöst werden.

hil

Diskutieren Sie mit:

Diskutieren Sie mit

Werden Sie Teil der Community des Deutschen Ärzteblattes und tauschen Sie sich mit unseren Autoren und anderen Lesern aus. Unser Kommentarbereich ist ausschließlich Ärztinnen und Ärzten vorbehalten.

Anmelden und Kommentar schreiben
Bitte beachten Sie unsere Richtlinien. Der Kommentarbereich wird von uns moderiert.

Es gibt noch keine Kommentare zu diesem Artikel.

Newsletter-Anmeldung

Informieren Sie sich täglich (montags bis freitags) per E-Mail über das aktuelle Geschehen aus der Gesundheitspolitik und der Medizin. Bestellen Sie den kostenfreien Newsletter des Deutschen Ärzteblattes.

Immer auf dem Laufenden sein, ohne Informationen hinterherzurennen: Newsletter Tagesaktuelle Nachrichten

Zur Anmeldung