Bremen mit 90 Prozent Erstimpfungen, bundesweites Corona-Impftempo lahmt

Berlin – Beim Impfen gegen das Coronavirus geht es in Deutschland nur langsam voran – allerdings hat als erstes Bundesland nun Bremen bei den Erstimpfungen die 90-Prozent-Marke geknackt. Gestern wurden deutschlandweit rund 103.000 Impfdosen verabreicht, wie heute aus den Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorging. Gestern der Vorwoche waren es mit rund 157.000 deutlich mehr.
Inzwischen haben 75,5 Prozent der Menschen in Deutschland (mindestens 62,8 Millionen Menschen) einen Grundschutz erhalten, für den meist zwei Spritzen nötig sind. Bundesweit haben 57,2 Prozent (47,5 Millionen) zusätzlich eine Auffrischungsimpfung bekommen. Mindestens einmal geimpft sind 76,3 Prozent (63,5 Millionen Menschen). Die hohe Impfquote in Bremen erklärte das RKI damit, dass dort auch Menschen ohne Wohnsitz im Bundesland erfasst sind, die sich dort haben impfen lassen – etwa Seeleute oder Pendler aus Niedersachsen.
Seit einigen Tagen wird auch der neue Novavax-Impfstoff geimpft. Bisher wurden laut RKI rund 9.900 Dosen des US-Herstellers verabreicht. Es handelt sich um einen Proteinimpfstoff – also eine andere Technologie als bei den bisher zumeist eingesetzten mRNA-Präparaten von Pfizer und Moderna, gegen die manche Menschen Bedenken haben.
Noch immer ist fast ein Viertel der Menschen in Deutschland nicht gegen das Coronavirus geimpft. Laut dem Impfdashboard des Gesundheitsministeriums haben 23,7 Prozent der Bevölkerung (19,7 Millionen Menschen) noch keine Impfung bekommen. Für 4,8 Prozent (vier Millionen) ist aber noch kein Impfstoff zugelassen, weil sie vier Jahre oder jünger sind.
Das RKI weist seit längerem darauf hin, dass die ausgewiesenen Zahlen als Mindestimpfquoten zu verstehen sind. Das Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt als auf dem Dashboard angegeben.
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