Britische Regierung verspricht im Wahlkampf mehr Geld für Alzheimerforschung

London – Der britische Premierminister Boris Johnson will im Falle eines Wahlsiegs die Finanzmittel für die Alzheimerforschung in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Pro Jahr sollen 83 Millionen Pfund (etwa 97 Millionen Euro) zusätzlich zur Verfügung stehen, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock vorgestern in einem BBC-Interview.
Auch die oppositionelle Labour-Partei hatte bereits mehr Hilfen für die Forschung und die Patienten in Aussicht gestellt. Derzeit leiden etwa 850.000 Menschen in Großbritannien unter Demenz. Innerhalb der nächsten 30 Jahre werden sich Alzheimererkrankungen Prognosen zufolge verdoppeln, vor allem, da die Menschen älter werden.
Ärger gab es hingegen um Forderungen aus der Ärzteschaft, Hausbesuche bei Patienten aus Mangel an Kapazitäten einzuschränken. Dies wies Gesundheitsminister Hancock in einem Gespräch mit dem Sender Sky News scharf zurück. „Das wird nicht geschehen“, erklärte er. Hancock verwies darauf, dass den Hausärzten bereits Unterstützung zugesagt wurde.
Der Gesundheitsdienst NHS (National Health Service), der hauptsächlich aus Steuergeldern finanziert wird, gilt als marode und überlastet. Patienten müssen oft wochenlang auf einen Termin beim Arzt warten. In Kliniken werden viele Operationen verschoben.
Der Brexit und die Zustände im Gesundheitssektor bestimmen weitgehend den Wahlkampf. Die Briten wählen am 12. Dezember ein neues Parlament.
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