Vermischtes

Bund fördert Erinnerungskultur in KZ-Gedenkstätten

  • Donnerstag, 28. September 2023
Blick in die Ausstellung „Auftakt des Terrors - Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ in der KZ-Gedenkstätte Dachau. /picture alliance, Sven Hoppe
Blick in die Ausstellung „Auftakt des Terrors - Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ in der KZ-Gedenkstätte Dachau. /picture alliance, Sven Hoppe

Berlin – Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat 79,4 Millionen Euro Fördermittel für KZ-Gedenkstätten und Orte der Erinnerung beschlossen. Der größte Anteil werde mit 29,5 Millionen Euro für die Sanierung und Umfunktionierung der Kongresshalle Nürnberg für Kunst und Kultur auf dem ehemaligen Reichsparteitags­gelände der NSDAP bereitgestellt, wie die SPD-Bundestagsfraktion heute in Berlin mitteilte.

Mit dem Geld solle die deutsche Erinnerungskultur gestärkt werden, erklärten die Berichterstatter der Ampelkoalition, Dennis Rohde (SPD), Andreas Audretsch (Grüne) und Otto Fricke (FDP). Kulturdenkmäler und Orte der Erinnerung zeigten, wozu Hass, Hetze und Ausgrenzung führen könnten. „Gerade in Zeiten, in denen manche unsere Demokratie in Frage stellen, sind diese Orte von großer Bedeutung“, betonten die drei Be­richterstatter.

Mit 17,5 Millionen Euro wird den Angaben zufolge eine neue Ausstellung in der KZ-Gedenkstätte Dachau (Bayern) gefördert; 11 Millionen sollen für die Errichtung eines Kultur-Ortes zur Bildung und Begegnung auf dem Gelände der ehemaligen sogenannten „NS-Ordensburg Vogelsang“ in Schleiden (Nordrhein-Westfalen) verwendet werden; 8,5 Millionen gehen an die KZ-Gedenkstätte Neuengamme bei Hamburg zur Neukonzep­tion von bestehenden Dauerausstellungen.

Der Haushaltsausschuss bewilligte zudem sechs Millionen Euro für die Sanierung der Kent School in Schwalmtal (Nordrhein-Westfalen). Auf dem Gelände der vom Franziskanerorden gegründeten Heil- und Pflegeanstalt Süchteln-Johannistal in Waldniel-Hostert führten die Nationalsozialisten sogenannte „Kinder-Euthanasie“-Programme durch, bei denen mehr als hundert Kinder mit Behinderung ermordet wurden.

Hunderte weitere wurden gequält. Nach dem Krieg wurde das Gelände vom Bund erworben und an die Briten vermietet, die dort bis 1991 mit der „Kent School“ eine Schule und ein Internat betrieben.

Weitere Fördergelder sind laut Mitteilung für die KZ-Gedenkstätten Flossenbürg (Bayern) und Husum-Schwe­sing (Schleswig-Holstein) sowie den Gedenkort und das Museum in Bad Sachsa (Niedersachsen) vorgesehen.

In Bad Sachsa wurden die Kinder aus den Familien der Hitler-Attentäter vom 20. Juli in Sippenhaft genomm­en und in einem Kinderheim interniert. Wenige Kilometer davon entfernt befindet sich die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen.

kna

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