Bund stoppt chinesische Übernahme von Beatmungsgerätehersteller

Bad Ems/Berlin/Peking – Die Bundesregierung hat die Übernahme eines deutschen Herstellers von Beatmungsgeräten durch ein chinesisches Unternehmen verboten.
Das Wirtschaftsministerium stoppte den Kauf der Heyer Medical AG im rheinland-pfälzischen Bad Ems durch den Aeonmed-Konzern in Peking, wie aus einer Vorlage für die Kabinettssitzung heute hervorgeht.
Dieser Schritt sei auch mit Blick auf die Coronapandemie aus Gründen der öffentlichen Ordnung und Sicherheit der Bundesrepublik erfolgt, hieß es in der Vorlage. Für diese „Schutzgüter“ hätten im Falle einer Übernahme sonst „schwerwiegende Gefahren“ gedroht.
Von der fast 140 Jahre alten Heyer Medical AG gab es vorerst keine Stellungnahme. Laut Bundeswirtschaftsministerium war das Unternehmen mit rund 35 Mitarbeitern und 42 Millionen Euro Umsatz (2020) im Jahr 2018 in Insolvenz geraten.
Aeonmed mit Erlösen von rund 100 Millionen Euro (2021) und circa 1200 Beschäftigten habe die Übernahme des traditionsreichen Unternehmens in Bad Ems schon vor längerer Zeit begonnen.
Aeonmed trete in Deutschland mit aggressiven Preisen auf und profitiere von „Unterstützungsmaßnahmen durch den chinesischen Staat“. Zuvor hatten andere Medien über den Übernahmestopp berichtet.
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