Bundesärztekammer leitet Wahl eines Vorstandsamtes ein

Berlin – Zwei Bewerber und eine Bewerberin gehen in das Rennen für das Vorstandsamt der Bundesärztekammer (BÄK) „weitere/e Arzt/Ärztin“. Nachdem der bisherige Amtsinhaber, Peter Bobbert, zum Präsidenten der Ärztekammer Berlin gewählt wurde, ist nun diese Nachwahl nötig.
Da die Wahl laut Satzung der BÄK nur geheim und schriftlich stattfinden kann, könne auf diesem digitalen Ärztetag zunächst eine Vorstellung per Video stattfinden, die Wahl müsse dann per Brief im Nachgang erfolgen, erklärte BÄK-Präsident Klaus Reinhardt.
Zu den Bewerbern gehört Andreas Botzlar, Vizepräsident der Landesärztekammer Bayern sowie Vize-Vorsitzender des Marburger Bundes und Vorsitzender des Landesverbandes Bayern. Der 53-jährige Chirurg erklärte in seiner Bewerbungsrede, dass er die großen Herausforderungen mit innerärztlicher Zusammenarbeit angehen wolle.
Neben guten Arbeitsbedinungen für die Ärzteschaft und einer Eindämmung der Bürokratie im Versorgungsalltag sei auch eine verstärkte Stellungnahme gegen die Kommerzialisierung im Gesundheitswesen notwendig. Zudem gelte es, die Freiberuflichkeit zu verteidigen und – ganz nach dem Motto „Weniger Druck, mehr Zeit“ – für mehr und nicht weniger ärztliches Personal einzusetzen.
Als niedergelassene Ärztin hat sich Regine Held den Delegierten vorgestellt. Die HNO-Ärztin ist in Berlin seit 1991 „glücklich niedergelassen“, wie sie betonte. Seit 1999 engagiert sie sich in der Landerärztekammer Berlin, davon 21 Jahre im Vorstand der Kammer und drei Jahre als Vizepräsidentin. Sie ist Mitglied in der Delegiertenversammlung, im Satzungsausschuss sowie im Bündnis Ärztinnen für Parität der Kammer.
Sie will sich mit Nachdruck für die Medizinischen Fachangestellten (MFA) einsetzen. „Besonders in der Impfkampagne wird deutlich, wie wichtig gute und ausgebildete MFA sind.“ Da sie als Vize-Präsidentin der Landesärztekammer bereits häufiger im BÄK-Vorstand zu Gast war, wolle sie die dortige „angenehme und professionelle Arbeit konstruktiv unterstützen“. Wichtig sei ihr insbesondere die Stärkung der Freiberuflichkeit – nicht zuletzt durch die Novelle der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ). Die Digitalisierung solle „kritisch, aber konstruktiv“ begleitet werden.
Robin T. Maitra stellte sich als dritter Bewerber vor. Der 55-jährige Hausarzt aus Baden-Württemberg, der in einer eigenen Praxis arbeitet, ist auch im Vorstand der baden-württembergischen Ärztekammer. Ihn beschäftigt vor allem der Klimawandel. „Das betrifft uns alle.“
Zudem könne die BÄK durchaus „lauter und sichtbarer“ bezüglich der Gesundheitspolitik auftreten. Themenfelder wie eine „fehlgeleitete Kommerzialisierung“, Nachwuchskonzepte für den ländlichen Raum und die Stärkung der Prävention dürfe man nicht allein der Politik überlassen.
Nach der Kandiatenvorstellung haben die 250 wahlberechtigen Delegierten nun einige Tage Zeit, per Briefwahl ihr Votum abzugeben.
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