Ärzteschaft

Bundesärztekammer mahnt Bürger zu mehr Eigenverantwortung

  • Donnerstag, 17. Februar 2022
/picture alliance, Bernd von Jutrczenka
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Berlin – Die Bundesärztekammer (BÄK) hat die Bund-Länder-Beschlüsse zur Lockerung der Corona­schutz­maßnahmen begrüßt, aber die Bürger für die Zukunft zu mehr Eigenverantwortung aufgerufen.

„Mit dem Wegfall gesetzlicher Beschränkungen kommt dem eigenverantwortlichen Umgang der Men­schen mit möglichen Ansteckungsrisiken eine noch größere Bedeutung zu“, sagte BÄK-Präsident Klaus Reinhardt den Zeitungen der Funke Mediengruppe heute.

Als Beispiele nannte er neben der Impfung freiwillige Schnelltests vor privaten Feiern. Solche Tests seien vor allem sinnvoll, wenn ältere Familienangehörige oder Menschen mit Vorerkrankungen anwesend seien. Auch das Tragen von FFP2-Masken etwa im Nahverkehr und bei größeren Menschenansammlun­gen sei sinnvoll.

Bund und Länder hatten gestern einen Plan für schrittweise Öffnungen bis hin zu einem möglichen Ende aller einschneidenden Coronaauflagen am 20. März vereinbart. Danach soll aber ein „Basisschutz“ mit bestimmten Maßnahmen möglich bleiben.

Reinhardt sagte, aus wissenschaftlich-epidemiologischer Sicht sei das Ende aller tiefgreifenden Schutz­maßnahmen berechtigt. „Die Omikron-Welle bricht, die Lage in den Kliniken ist beherrschbar und mit steigenden Temperaturen ist eine weitere Entspannung wahrscheinlich.“

Der wissenschaftliche Leiter des DIVI-Intensivregisters, Christian Karagiannidis, nannte die Lockerungs­beschlüsse von Bund und Ländern „verantwortbar“. „Das stufenweise Vorgehen ist sehr gut.“

Im Krankenhaus und auf den Intensivstationen werden man in wenigen Wochen den Peak der Corona­fälle sehen, „aber ich rechne nicht damit, dass es zu einer Überlastung kommt“, sagte der Intensiv­mediziner.

afp/dpa

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