Bundesbehörde fordert solide Finanzgrundlage für Sozialversicherung

Bonn – Das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) hat in seinem jetzt veröffentlichten Tätigkeitsbericht vor wachsenden Finanzierungslücken in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und in der sozialen Pflegeversicherung gewarnt.
Im vergangenen Jahr seien zwar umfangreiche Maßnahmen getroffen worden, um diese Lücken kurzfristig zu schließen, hieß es. Doch die Zeit dränge, sagte BAS-Präsident Frank Plate „Die Politik muss ihrer Verantwortung nachkommen, eine zukunftsorientierte solide finanzielle Grundlage für diese Sozialversicherungszweige zu schaffen“.
Die Coronapandemie wirkt sich nach wie vor auf fast alle Aufgabenbereiche des BAS aus. So war unter anderem die finanzielle Entwicklung in der GKV dem Bericht zufolge 2021 sowohl auf der Einnahmen- als auch auf der Ausgabenseite von den Pandemiefolgen gekennzeichnet.
Insgesamt entstand eine geschätzte Finanzierungslücke von circa 16 Milliarden Euro. „Durch ein politisch umstrittenes Maßnahmenpaket konnten die Einnahmen des Gesundheitsfonds gesichert werden, ohne die sogenannte Sozialgarantie der Bundesregierung – Begrenzung der Sozialbeiträge auf durchschnittlich maximal 40 Prozent – zu überschreiten“, heißt es dazu in dem Bericht.
Die Aufgaben des BAS reichen von der Aufsicht über verschiedene Zweige der gesetzlichen Sozialversicherung über die Verwaltung des milliardenschweren Gesundheitsfonds bis zur Zahlung von Mutterschaftsgeld an einzelne Leistungsempfängerinnen.
Das Amt hat darüber hinaus 2021 auch die Auszahlungen von Finanzhilfen in Milliardenhöhe gesteuert – unter anderem für Erstattungen an Krankenhäuser, Coronatestungen, Schutzmasken und Impfungen. Der Bericht enthält hierzu eine detaillierte Übersicht.
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