Bundesratsausschuss empfiehlt Stimmrecht für Kammern im künftigen Medizinischen Dienst

Berlin – Ärzte- und Pflegekammern sollte ein Stimmrecht im künftigen Verwaltungsrat des neuen Medizinischen Dienstes (MD) eingeräumt werden. Das hat der Rechts- und Gesundheitsausschuss des Bundesrats in einer Empfehlung an die Länderkammer vorgeschlagen. Hintergrund ist ein Entwurf des MDK-Reformgesetzes der Bundesregierung, in dem eine Umstrukturierung des Medizinischen Dienstes vorgesehen ist.
„Es ist nicht nachvollziehbar, warum lediglich die Vertreter auf Vorschlag der Verbände und Organisationen für die Wahrnehmung der Interessen und der Selbsthilfe der Patienten, der pflegebedürftigen und behinderten Menschen und der pflegenden Angehörigen sowie der im Bereich der Kranken- und Pflegeversorgung tätigen Verbraucherschutzorganisationen auf Landesebene ein Stimmrecht im neuen Verwaltungsrat des MD erhalten sollen“, heißt es in einer aktuellen Empfehlung.
Für die Landespflege- beziehungsweise Landesärztekammer sei im Gesetzentwurf derzeit kein Stimmrecht vorgesehen. „Da auch im bisherigen Beirat der MDK alle Beteiligten gleichberechtigt sind, erschließt es sich nicht, dass bei der Neustrukturierung des MD-Verwaltungsrates einer Partei kein Stimmrecht zugesprochen wird. Auch das fachliche Know-how der Landespflegekammer und der Landesärztekammer sollte bei Entscheidungen mit einem Stimmrecht berücksichtigt werden“, betonen die Bundesratsausschüsse.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant, den Medizinischen Dienst organisatorisch von den Krankenkassen zu trennen. Außerdem soll die Prüfung der Krankenhausabrechnung einheitlicher und transparenter gestaltet werden.
Bislang sind die Medizinischen Dienste der Krankenversicherung Arbeitsgemeinschaften der Krankenkassen. Künftig sollen sie dafür als eigenständige Körperschaft des öffentlichen Rechts einheitlich unter der Bezeichnung „Medizinischer Dienst" (MD) geführt werden. Auch der Medizinische Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen (MDS) soll vom GKV-Spitzenverband organisatorisch gelöst werden.
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