Vermischtes

Bundesverband Managed Care plädiert für Strukturwandel

  • Montag, 8. September 2025
/ipopba, stock.adobe.com
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Berlin – Einen Strukturwandel in der Gesundheitsversorgung hin zu einem „Value-Based-Care“ (Wertbasierte Gesundheitsversorgung) regt der Bundesverband Managed Care (BMC) an. Ziel sollte es sein, die Versorgung konsequent am Patientennutzen auszurichten und die Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu überwinden.

„Value-Based-Care ist ein modernes Leitprinzip für das GKV-System: Die Vergütung wird an Behandlungsergebnisse gekoppelt – der Patientennutzen rückt damit konsequent ins Zentrum“, erläuterte Lutz Hager, Vorstandsvorsitzender des BMC. 

Der Grundgedanke ist dem BMC zufolge, dass die Versorgung nicht allein nach Aufwand, sondern auch nach Nutzen vergütet wird. So werde ein Anreiz geschaffen, in bessere Versorgungsergebnisse zu investieren, heißt es. „Es entsteht ein Qualitätswettbewerb, der sowohl die Versorgung als auch die Wirtschaftlichkeit verbessert“, erläutert der BMC in einem Positionspapier.

Im Unterschied zur Vergütung allein nach Aufwand, wie sie heute dominiert werde, liege der Fokus nicht auf der Menge der erbrachten Leistungen, sondern auf den tatsächlichen Ergebnissen unter Berücksichtigung der dafür aufgebrachten Kosten.

Dazu sollten alle Beteiligten entlang eines Behandlungspfades gemeinsam Verantwortung für das bestmögliche Ergebnis, eine reibungslose Versorgung und ein gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis übernehmen.

Wichtig ist dem Verband, dass nicht weitere Insellösungen geschaffen werden, um die Versorgung punktuell zu verbessern. Nötig sei vielmehr ein neuer, sektorenunabhängiger Versorgungsbereich mit einem dahinterstehenden verbindlichen Ordnungsrahmen im Fünften Sozialgesetzbuch. 

Teilnahmeberechtigt am sektorenunabhängigen Versorgungsbereich sein sollten alle vertragsärztlichen Leistungserbringer, zugelassene Krankenhäuser und Kooperationsgemeinschaften, sofern sie Verträge mit Krankenkassen über eine sektorenunabhängige Versorgung abgeschlossen hätten, steht in dem Papier. In die Verträge könnten weitere Vertragspartner zur Bildung von Kooperationsgemeinschaften einbezogen werden.

Die Ergebnisqualität sollte laut BMC über Outcomemessungen – also Erfolgsmessungen – anhand von patientenrelevanten Endpunkten dargestellt werden – mit einer Pflicht zur Veröffentlichung von Evaluationsergebnissen.

„In Deutschland fließen sehr viele Ressourcen ins System hinein, es kommt dafür aber zu wenig Gesundheit heraus. Wenn wir das System nicht grundlegend neu ausrichten, werden wir nie das Potenzial ausschöpfen, über das wir eigentlich verfügen“, hieß es vom BMC.

hil

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